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1. Abriss der Geschichte für höhere Knaben- und Mädchenschulen - S. 165

1878 - Mainz : Kunze
— 165 — erschöpft den Frieden zu Ryswik schließen, der ihm das eroberte Lothringen, das reünierte Mümpelgard sowie Breisach und Freiburg nahm, dagegen das ganze Elsaß sammt Straßburg und die Franche Comte ließ. Aber das hatte der allerchristlichste König im Einverständnis mit Leopold doch erreicht, daß überall, wo die französischen Truppen zeitweilig katholischen Gottesdienst eingeführt hatten, dieser zu Recht bestehen bleiben sollte. So ward ein großer Theil der einst ganz evangelischen Pfalz wieder katholisch, in manchen Gemeinden entstand Hader um die protestantischen Gotteshäuser, welche die Katholiken theils als ihr Eigentum, theils zur Mitbenutzung in Anspruch nahmen. Auch veranlaßte jene berüchtigte Ryswiker Clausel Viele zur Auswanderung in die englisch-amerikanischen Colonien, wo Niemand ihre Gewissensfreiheit beschränkte. § 38. Die großen Kriege im Anfang des achtzehnten Jahrhunderts. I. Der spanische Erbfolgekrieg. In Spanien starb der letzte Habsburger Karl Ii. 1700, nachdem ihm kurz vorher der zu seinem Nachfolger bestimmte Kurprinz von Baiern im Tode vorangegangen war. Um das reiche Erbe bewarben sich Ludwig Xiv., der Gemahl von Karls älterer Schwester, für seinen zwcitgebornen Enkel Philipp und Kaiser Leopold, der jüngern Schwester Gatte, für seinen zweiten Sohn zweiter Ehe Karl, also die Bourbonen und die deutschen Habsburger. Eine Theilung der spanischen Monarchie, welche auf friedlichem Wege nicht hatte herbeigeführt werden können, wurde durch einen vierzehnjährigen Krieg erreicht. Auf Frankreichs Seite standen Baiern und Cöln, Oesterreich fand hauptsächlich an England, Holland und Preußen treue Verbündete. Nachdem eine Zeit lang in Italien mit abwechselndem Glücke gekämpft worden war, der bairische Kurfürst vergebens sich Tyrols zu bemächtigen versucht und durch Ludwig von Baden ein erste Niederlage bei Donauwörth am Schellenberge erlitten hatte, vereinigte sich mit ihm ein französisches Heer unter Tallard, wurde aber von den beiden großen Feldherrn Eugen von Savoyen und dem britischen Marlborough bei Höchstäbt und Sienheim fast vernichtet (1704). Die Oester-reicher besetzten darauf Baiern und behaupteten es nach einem blutigen Aufstande unter großen Bedrückungen bis zum Ende des Kriegs. Im Jahre 1705 starb Leopold, und sein ältester Sohn Iioseph I. (1705—1711) bestieg den Thron. Auch unter ihm war das Glück den Verbündeten hold; denn 1706 schlug Marlborough den französischen Feldherrn Villeroi
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