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1. Abriss der Geschichte für höhere Knaben- und Mädchenschulen - S. 196

1878 - Mainz : Kunze
— 196 — § 50. Deutschland-Preußen unter dem Lundestage. Die ersten Jahre nach dem Kriege verwandte Friedrich Wilhelm Iii. dazu seine neuen Provinzen nach altbewährten preußischen Grundsätzen einzurichten. Mit Freuden ergriff er sodann den Anlaß, welchen die dritte Säkularfeier der Reformation ihm bot, um in seinen Landen die Union der beiden evangelischen Kirchen zu verkünden, die nur von den Eiferern auf beiden Seiten zurückgewiesen, vom Volke dagegen begriffen und mit vollem Herzen angenommen ward. Für die Hebung der geistigen Interessen am Rhein sorgte die 1818 gegründete Hochschule Bonn, an welcher patriotische Männer wie Arndt und Niebuhr bald eine Menge Jünger um sich versammelten. Aber zu Einem mochte der König sich nicht zu versteheu, zur Berufung einer Volksvertretung, wie sie damals in einigen kleineren deutschen Staaten zu stände kam. Davon schreckte ihn außer der Vorliebe für ein absolutes Regiment die Fessel der heiligen Allianz und Oesterreich ab, welches in Karlsbad und Wien Beschlüsse gegen alle freiheitlichen Bestrebungen durchzusetzen wußte. Eine größere Einigung des Vaterlandes aber bahnte der König durch den deutschen Zollverein an (1834); auch auf Erhaltung und Stärkung der militärischen Macht war er um so eher bedacht, weil in Polen und überall im Süden Europas Ausstände die Ruhe erschütterten, auch das revolutionäre Frankreich sich eine neue Dynastie gab. Die letzten Jahre des preußischen Herrschers waren durch den Streit mit einigen Landesbischöfen getrübt; wie denn die katholische Hierarchie das kräftige Eintreten Preußens auf dem Wiener Congreß für die weltliche Herrschaft des Papstes seit der Zeit, wo der wieder hergestellte Jesuitenorden an Macht gewann, nicht dankbar genug anerkannte. Am 3. August 1840 starb Friedrich Wilhelm Iii. vom Volke innig betrauert, das, obgleich in seinen Wünschen nicht durchaus befriedigt, die Geduld feines Herrschers im Leiden, seine Ausdauer im Kampfe, seine Bescheidenheit im Glücke als ächt menschliche Tugenden hochschätzte. Sein ältester Sohn, der für alles Schöne begeisterte Friedrich Wilhelm Iv. (1840—1861) bestieg den Thron. In Verbindung
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