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1. Abriss der Geschichte für höhere Knaben- und Mädchenschulen - S. 201

1878 - Mainz : Kunze
— 201 — Staaten sich 'aus Mexico zurückgezogen und so seinen unglücklichen Schützling Max von Oesterreich den erbitterten dortigen Republikanern geopfert. Sein Stern war int Untergange begriffen; und es bedurfte neuen Kriegsruhms, wenn er nicht seine Stellung einbüßen wollte. Wie er nun schon vorher Frankreich an Rußland und Oesterreich gerächt, so gedachte er jetzt mit dem dritten Alliierten des Jahres 1813, mit Preußen, Händel anzufangen. Der zwischen ihm und dem Könige von Holland verabredete Kauf Luxemburgs war ganz darauf berechnet das nationale Gefühl der Deutschen zu reizen, die kurz vorher noch in der Stadt Luxemburg eine Bnndesfestung besessen hatten. Aber Preußen gab, um Frieden zu erhalten, jenen dnrch die Neugestaltung Deutschland ohnedies hinfällig gewordenen Besitz gerne auf und begnügte sich mit dem Rückgänge des Handels und der Schleifung der Befestigungswerke. Nicht lange darauf suchte Spanien für seinen erledigten Thron den Erbprinzen Leopold von Hohenzollern als König zu gewinnen; darin aber erblickte Napoleon, wegen der vorgeblichen Verwandtschaft des genannten Fürsten mit dem preußischen Herrscherhause, ganz ungerechtfertigt eine Bedrohung seiner Macht und ließ selbst nach dem Verzichte Leopolds nicht nach, den greisen König Wilhelm, der im Bade Ems Ruhe und Stärkung suchte, durch anmaßende Forderungen zu beleidigen. Man sah, er wollte mit seinen Chassepots und Müraillensen Rache für Waterloo und Königsgrätz (Sadowa) nehmen. Auch stachelte die Partei der Kaiserin am Tnilerienhose zum Kriege gegen das protestantische Preußen, den man nur für einen militärischen Spaziergang hielt. Es sollte anders kommen. Die dem Könige gestellten Zumuthungen empörten das Herz jedes Deutschen und entzündeten eine Begeisterung ähnlich der in den Befreiungskriegen. Ja, als die französische Kriegserklärung in Berlin dem eilig versammelten norddeutschen Reichstage mitgetheilt wurde, nahm dieser sie mit Jubel aus. Wilhelm I. stärkte sich an der Gruft seiner Mutter Luise zum schweren Kampfe und erneuerte die Stiftung des eisernen Kreuzes (19. Juli 1870). Schon Anfangs August rückte der Kronprinz, unter welchem auch die süddeutschen Kontingente kämpften, ins Elsaß, siegte bei Weißenburg (4.) und Wörth (6.) über Mac Mahon, den Herzog von Magenta, und drang über die Vogesen vor. Ebenfalls am 6. Aug. wurde Spichern bei Saarbrücken erstürmt, und die erste und zweite Armee rückte durch Lothringen gegen Metz vor. Die blutige Schlacht bei Gravelotte (18. Aug.), an
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