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1. Bilder aus der vaterländischen Geschichte für hessische Schulen - S. 8

1885 - Mainz : Frey
8. Tiberius. Nach dem Tode des Drusus erhielt Tiberius den Befehl über die Legionen am Rhein. Er besaß nicht die kriegerischen Eigenschaften seines verstorbenen Bruders und wollte durch List erreichen, was dieser durch Mut und Tapferkeit errungen. Die deutschen Stämme hatten keine Verbindung untereinander und lebten auch oft zusammen im Streite. Tiberius suchte die deutschen Fürsten gegeneinander aufzuhetzen, Zwietracht zu säen und sie dann ins Verderben zu stürzen. Es war um diese Zeit schon so weit gekommen, daß Teutsche im römischen Heere dienten und sich geehrt fühlten, mit dem Kriegsanzug der Römer bekleidet zu sein. Manche waren so undeutsch geworden, daß sie sich ihres deutschen Namens schämten und sich römische Namen gaben, wie der Bruder Hermanns, der sich Flavius nannte. So wurde es auch möglich, daß der furchtsame Tiberius zuletzt die Eroberung des Landes zwischen Rhein und Weser vollenden und es mit einem Statthalter besetzen konnte. Tiberius war neunmal in Deutschland eingedrungen. 9. Die Hermannsschlacht. (9 n. Chr.) a) Im Jahre 6 n. Chr. wurde Varus Statthalter am Rhein. Dieser Mann, welcher seither Krieg in Asien geführt, sollte die Deutschen zähmen und zu römischen Sitten gewöhnen. Er verlegte sein Hauptlager aus das rechte Rheinufer. Anfangs war er recht freundlich gegen die Deutschen, ließ allerlei römische Wareu bringen und Märkte abhalten, was den Deutschen sehr gefiel; denn so schöne Sachen hatten sie noch nicht gesehen. Bald wurde Varus aber kecker und legte sein Hauptlager bis über die Weser, in das Land der Cherusker. Ein Fürst dieses Volkes, Legest hieß er, liebte und unterstützte die Römer, und so fing Varus bald au, den Herrn zu spielen. Er hielt auf römische Weise Gericht, ließ das deutsche Recht durch römische Advokaten auslegen und nach römischer Sitte von seinen Liktoren (Gerichtsdienern) das Beil mit den Rutenbündeln (Fasces) vor sich hertragen. Es war das ein Zeichen seines Rechtes über Leben und Tod. Wie Knechte behandelte er die freien Männer, nahm ihnen Hab und Gut und beschimpfte sie noch dazu. Die römischen Steuererheber, die in allen Teilen des Reiches verhaßt waren, wurden nach Deutschland gesetzt und drückten das Volk. Da regte sich der Groll des Volkes, und es beschloß, die verhaßten Fremdlinge zu vertreiben. Offen durste es nicht zu Werke
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