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1. Bilder aus der vaterländischen Geschichte für hessische Schulen - S. 12

1885 - Mainz : Frey
12 Im folgenden Jahre unternahm Germaniens seinen vierten Zug nach Deutschland. Es gelang ihm anfangs, einen Sieg über die Cherusker zu erfechten. Die Schlacht war furchtbar; selbst Hermann wurde verwundet. Als aber die Deutschen sahen, daß die Römer Siegeszeichen aufrichteten, da griff alles zu den Waffen, und die Römer unterlagen (Steinhnder See). Die Züge des Germaniens nach Deutschland konnten die Herrschaft der Römer nicht mehr herstellen. Der mißtrauische Tiberins schickte ihn bald nach Asien, wo er wahrscheinlich an Gift starb. 11. Deutschlands frühere Beschaffenheit. Wir haben schon gehört, daß wir unsere Kenntnis von Deutschland den Römern verdanken. Cornelius Tacitus, ein großer römischer Geschichtsschreiber, schrieb ums Jahr 98 n. Chr. über Deutschland und schilderte es als ein rauhes, unwirtbares Land, das mit Sumpf und Morast bedeckt sei und spricht von einem Hercynischen Walde, der sechszig Tagereisen in der Länge und neun Tagereisen in der Breite betrage. Im Dickicht der Wälder hausten wilde Tiere, der Auerochs, das Eleu, Wölfe, Bären und Raubvögel in großer Anzahl. Das Klima war rauh, und der Winter kalt. Roggen und Gerste, riesige Spargel und Rettige wuchsen, aber die edleren Obstsorten fehlten noch. Der Reichtum des Landes bestand vorzüglich aus Hornvieh, das aber klein und ungestaltet war. Die Gebirge lieferten noch wenig Gold und Silber, dagegen reichliches Eisen zu Waffen. Lebensweise der Deutschen. a) Rauh und wild, der Jagd und dem Kriege ergeben, lebte der Deutsche in seinen undurchdringlichen Wäldern, frei und unabhängig. Städte und Dörfer gab es nicht. Ein jeder schlug nach Wohlgefallen an einem Bache oder an einer sprudelnden Quelle seine Wohnung auf. Die Wohnuugen waren Blockhäuser, von Baumstämmen fest und stark erbaut, am Giebel mit Kalk getüncht. In der Küche und in der Stube brannten grobe Feuer, und der Rauch davon drang in das ganze Haus. Um dasselbe wurde ein großer Graben oder Wall gezogen, oft auch nur eine Hecke gepflanzt, welche das Eigentum des Besitzers abgrenzte. Schon von Jugend auf wurden die Kinder an Mäßigkeit gewöhnt und abgehärtet. Sie liefen fast nackt und babeten und schwammen auch im Winter. Kranke und khippelhafte Kinder würden oft getötet, ja, sogar ältere Leute, die schwach und gebrechlich geworben, brachten sich selbst um, weil ein Leben ohne Kraft und Schönheit ihnen für nichts galt. lb) Der Deutsche liebte ein munteres Gastmahl und bewirtete dann
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