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1. Bilder aus der vaterländischen Geschichte für hessische Schulen - S. 53

1885 - Mainz : Frey
53 verlasse und that die von ihm ernannten in den Bann. Am Ende des Jahres 1075 erschien ein päpstlicher Gesandte auf dem Reichstag zu Goslar und forderte Heinrich auf, sich vor einer Kirchenversammlung zu Rom wegen schwerer gegen ihn erhobener Anklagen zu rechtfertigen. Erzürnt über das Vorgehen des Papstes, versammelte Heinrich (1076) zu Worms eine Anzahl Bischöfe und setzte mit diesen den Papst ab. Gregor antwortete mit dem Bannfluch, und schon im Herbste dieses Jahres versammelten sich die deutschen Fürsten zu Tribur und ließen Heinrich sagen, wenn er nicht in Jahr und Tag vom Bann gelöst sei, so könnten sie ihn nicht mehr als ihren Herrn anerkennen. Zugleich ersuchten die versammelten Fürsten den Papst, nach Augsburg zu kommen, um dort in feierlicher Versammlung, nach vorgenommener Untersuchung, den Kaiser zu verurteilen oder freizusprechen. Heinrich sah sich von allen verlassen. Da er hörte, Gregor sei auf der Reise nach Augsburg, um seine Sache zu richten, faßte er den Entschluß, sich mit dem Papste zu versöhnen und reiste im harten Winter über die Alpen. Der Papst hörte von dem Anzug Heinrichs und begab sich nach der Burg Canossa, die der Markgräfin Mathilde gehörte. Im Burghof zeigte sich Heinrich dann morgens, freiwillig mit einem Bußgewande über seinen Kleidern angethan, wenn der Papst zur Messe ging. Am dritten Tage söhnte sich der Papst auf Fürbitten des Taufpaten Heinrichs, des Abts Hugo von Clugny, seiner Schwiegermutter Adelheid und der Markgräsin Mathilde mit Heinrich aus, küßte ihn und reichte ihm, nach Geschichtsschreibern damaliger Zeit (Bonizo und Donizo), das heilige Abendmahl, nachdem Heinrich bekannt, daß seine Gesinnung aufrichtig sei. Während Heinrich noch in Italien weilte, noch ehe die gesetzte Frist abgelaufen war, wählten die deutschen Fürsten Rudolf von Schwaben, den Schwager Heinrichs, zum Könige. Schnell eilte Heinrich nach Deutschland, und es kam jetzt zu schrecklichen Kämpfen; das ganze Land ward voll Verheerung und Blutvergießen. Nachdem 1080 Rudolf in der Schlacht beim Sumpfe Grona gefallen, zog Heinrich nach Rom und belagerte den Papst in der Engelsburg. Befreit durch den Normannenherzog Robert Guiscard, starb er zu Salerno (1085) mit den Worten: „Ich habe geliebt die Gerechtigkeit und gehaßt das Unrecht, deshalb sterbe ich in der Verbannung!" Heinrich war Sieger geblieben, allein der Kelch des Unglücks war erst halb geleert; denn seine eigene Söhne verbitterten ihm noch die letzten Lebenstage. 27. Die Bauzüge, Die Türken hatten im Jahre 1072 Palästina erobert und behandelten die eingebornen Christen und die Wallfahrer nach den heiligen Stätten, wo Christus geboren und gelitten, auf die härteste Weise.
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