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1. Bilder aus der vaterländischen Geschichte für hessische Schulen - S. 98

1885 - Mainz : Frey
98 wie ihm selbst. Wilhelm Tell von Bürglen, ein Lanbrnann und kühner Jäger, ging vorüber und erzeigte dem Hute keine Ehre. Die Wache ergriff ihn und führte ihn vor Geßler. Dieser sprach: „Trotziger Schütze, deine eigene Kunst strafe dich. Einen Apfel lege ich auf den Kopf deines Knaben, schieße ihn herab und fehle nicht!" Nachdem Tell sich zu schießen lange geweigert, nahm er zwei Pfeile aus seinem Köcher, spannte die Armbrust, und getroffen flog der Apfel von dem Kopfe seines Kindes. Der Landvogt fragte Tell finster, warum er noch einen zweiten Pfeil in seinen Koller gesteckt? „Dich selbst damit zu erschießen, wenn ich mein Kind getroffen hatte!" war Tells Antwort. Daraus ließ ihn der Landvogt in Fesseln legen und brachte ihn auf das Schiff, mit dem er eben nach Küß-nach fahren wollte, um Tell in einen festen Turm zu sperren. Auf dem See erhob sich aber ein heftiger Sturm (Föhn), und das Schiff war in Gefahr, zu sinken. Da löste man die Fesieln Tells, damit er als tüchtiger Steuermann das Schiff lenke; Tell lenkte dasselbe gegen eine Felsenplatte (Teilsplatte), sprang darauf, nachdem er erst seine Armbrust ergriffen, und stieß das Fahrzeug in den wütenden See zurück. Er eilte darauf zu Fuß nach Küßnach, lauerte dort auf Geßler in der „hohlen Gaffe" und schoß ihm einen Pfeil ins Herz. Die Erzählung vom „Rütli" und vom „Tell" haben I. E. Kopp, Verfai-er der Geschichte der eidgenössischen Bünde, u. A. ins Gebiet der Sage verwiesen. Am Neujahrstag 1308 begaben sich zwanzig rüstige Männer von Unterwalden mit Geschenken: Kälbern, Ziegen, Lämmern, Hühnern rc. auf die Burg Laudenbergs zu Sarnen. Der Landvogt ging gerade zur Kirche und wies die Männer in die Burg. Als sie im Thore waren, stieß einet ins Horn, und sogleich kamen dreißig andere aus dem Gebüsche. Die Burgleute wurden gefangen, und Landenberg, der von dem Vorfall Kenntnis erhalten hatte, floh. Er wurde aber eingeholt und mußte schwören, die Schweiz zu verlassen. Albrecht eilte nun herbei, um die Schweizer zu züchtigen. Ehe er aber etwas unternehmen konnte, wurde er von seinem Neffen, Johann von Schwaben, ermordet (Parricida). Als nämlich Albrecht in Begleitung seines Neffen und dessen Mitverschworenen: Walter von Eschenbach, Rudolf von Palm und Rudolf von Wart seine Gemahlin besuchen wollte, mußte er sich auf einer Fähre über die Reuß setzen lassen. Absichtlich trennte man den König von seinem Gefolge. Nachdem Albrecht jenseit des Flusses angekommen war, stieß Johann dem Könige das Schwert in den Hals, Palm durchbohrte ihm die Seite, und Eschenbach spaltete ihm das Haupt. Albrecht verschieb in den Annen einer armen Bauersfrau. Über die Verschworenen warb die Acht ausgesprochen. Palms Burgen würden zerstört, und 63 seiner Kriegsmänner in einem Walbe enthauptet. Auch die Besitzungen Walters von Eschenbach verheerte man, seine Kriegsleute starben unter
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