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1. Bilder aus der vaterländischen Geschichte für hessische Schulen - S. 165

1885 - Mainz : Frey
165 42,000 Soldaten zu halten. Nach einiger Zeit trat Dörnberg als Oberst in den Dienst des Königs Hieronymus (Jeröme) von Westfalen, eines Bruders von Napoleon. In den großen Plan der Erhebung eingeweiht, war Dörnberg fortwährend thätig, das verhaßte Joch der Fremdherrschaft abzuwerfen. Als er das Land zum Aufstande reif glaubte, faßte er 1809 den kühnen Entschluß, mit seinem Bataillon, auf das er glaubte rechnen zu können, und mit Hilfe der Bauern, die in Hessen landwehrfähig waren, den König, einen über alle Maßen unwürdigen Menschen, der sich in seinem Übermute in rotem Weine badete, in seiner Hauptstadt Kassel zu überfallen und gefangen zu nehmen. Aber die Bauern brachen zu früh los, und Dörnberg mußte aus Kassel fliehen. Binnen wenigen Tagen sah er sich an der Spitze von 10,000 Bauern. Allein des Kriegs ungewohnt und nicht mit den nötigen Waffen versehen, zerstob der Haufen bei dem ersten Reiterangriff, der auf ihn gemacht wurde. Im Bauerukittel verkleidet, entkam Dörnberg glücklich nach Böhmen, machte dann mit Friedrich Wilhelm von Braunschweig den kühnen Zug durch Norddeutschland und kämpfte später in Spanien tapfer gegen die Franzosen. 77. Schill. Ferdinand Baptist von Schill war 1776 in Wilmsdorf bei Dresden geboren. Er war ein feuriger, ein schöner Mann, in seinem Handeln etwas rasch, aber ein Held durch und durch. Schon 'im Jahre 1806 hatte er sich als Husarenlieutenant bei Auer-städt ausgezeichnet und war hier verwundet worden. Nachdem er wieder geheilt, errichtete er ein Freikorps, wirkte bei der Verteidigung der Festung Kolberg mit und erwarb sich durch seine kühnen Husarenstückchen die allgemeine Bewunderung. Wegen seiner Verdienste wurde er zum Major ernannt und nach Berlin versetzt. Er war der Erste, der mit preußischen Truppen nach der Besetzung der Franzosen wieder in Berlin einzog und wurde mit außerordentlichem Jubel empfangen. Schill faßte bald den hochherzigen Gedanken, das Beispiel zu einem norddeutschen Volkskampf zu geben. Er hoffte durch seinen Schritt auch andre preußische Regimenter fortzureißen und den König zum Krieg zu drängen. Gegen seine Soldaten war Schill freundlich, gab ihnen zuweilen Feste und, um seinen Plan unerwartet ausführen zu können, ließ er sie jeden Tag mit vollem Gepäcke ausrücken. Am 28. April 1809 führte er sein Reiterregiment (etwa 500 Mann) vor Berlin. Draußen erklärte er in begeisternder Ansprache, daß er entschlossen sei, den Kampf gegen die Unterdrücker Deutschlands zu be-
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