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1. Das Altertum - S. 50

1883 - : Kirchheim
50 Assyrien. Salmanassar. Sennachevib. ihrer Landeskinder in den Tod geführt, und veranlaßte einen Aufruhr. Als ihr die Nachricht hiervon überbracht wurde, ließ sie sich eben die Haare flechten. Sogleich erhob sie sich stürzte mit fliegenden Haaren mitten unter die tobende Menge. Beim Anblick der hohen Gebieterin entsank dem Volke der Mut, und sie gingen beruhigt nach Hause. Zum Andenken an diese Begebenheit wurde ein Standbild errichtet, welches die Königin mit ausgelösten Haaren darstellt. Nicht lange darauf übergab sie die Herrschaft ihrem Sohne, den sie vou der Regierung des Landes bisher fern gehalten hatte. Sie halte ihn im Innern des Palastes unter Weibern weibisch erziehen lassen, damit er keine Lust uach der Herrschaft trage und ihr die Regierung überlasse, und er lebte auch als König wie ein Weib weichlich und schwelgerisch bis an sein Ende, indem er die Verwaltung des Reiches Statthaltern überließ. Gleich ihm sollen auch alle seine Nachfolger gewesen sein. Als aber um 800 v. Chr. der letzte Nachkomme der Sennramis ermordet wnrde, kam ein anderes Geschlecht auf den Thron und es folgte nun eine aus dein alten Testamente bekannte Reihe von kriegerischen Königen: Phnl, Teglath-Phalassar, Salmanassar, Sennache-rib, welche siegreiche Kriege gegen die Israeliten und andere syrische Völker führten. Namentlich drang Salmanassar erobernd in Vorderasien ein und richtete Angriffe sogar ans das blühende Ägypten. — Auf diesen Kriegszügen vernichtete er auch das Reich Israel, indem er nach dreijähriger Belagerung die Haupstadt Saniarta eroberte und die meisten Einwohner nach entfenteren assyrischen Städten versetzte (720 v. Ehr.). Später machte der König Sennacherib einen fruchtlosen Einfall in Ägypten, aber von nun au sank die assyrische Macht mehr und mehr, indem die östlichen Nachbarn, namentlich die Meder, ihre Unabhängigkeit in blutigen Kämpfen wieder gewannen. 5. Untergang des assyrischen Reiches. Der letzte König von Assyrien war Sardänapal, von dem die Sage geht, daß er furchtbar schwelgerisch und weichlich gewesen sei. Er lebte, heißt es, dem Auge der Welt verborgen, in seinem Palafte das ehrloseste Leben; er spann sogar Wolle, zog weibliche Kleider an, schminkte sich das Gesicht, sprach wie ein Weib, und schwelgte maßlos. Schon zu feinen Lebzeiten machte er sich einen Grabspruch, den man ihm aus fein Grabmal schreiben sollte, in folgenden Worten: „Ergötze dein Herz, soviel du kannst, denn du bist sterblich; und bist du gestorben,
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