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1. Das Altertum - S. 69

1883 - : Kirchheim
Seine Thaten. Tötung des nemeischen Löwen. 69 er einschlagen sollte, erschienen ihm plötzlich zwei Gestalten. Die ehe, schön und lockend, nur halb bekleidet und mit Eitelkeit sich selbst beschauend, ging ohne Scheu auf den jungen Mann los und versprach ihm die höchste Wonne und Glückseligkeit, wenn er ihr folgen wollte. „Wer bist bn?" fragte Herakles mit prüfendem Blicke. „Meine Frennde" — sprach die Göttin mit selbstgefälligen Lächeln, - „nennen mich das Vergnügen, meine Feinde aber das Laster." Da schaute der junge Held nach der andern Gestalt; die war nicht so schön, aber auf ihrem Antlitz strahlte ein himmlischer Friede; bescheiden und würdevoll stand sie da und blickte ernst, doch freundlich und wohlwollend dem Manne ins Auge. „Und wer bist du? Wohin willst du mich führen?" redete Herakles die zweite ernstere Gestalt an. „Ich führe dich" — war die Antwort — „zu Arbeit und Gefahr, zu Mühe und Ungemach; aber ich verheiße dir Unsterblichkeit, Ehre und Ruhm bei den Göttern und Menschen, wenn du dich mir anvertraust. -Ich bitt die Tugend." Diese Worte ergriffen das Herz des Helden und er wählte die Tugend zur Begleiterin; darum ist ihm auch Ruhm und Unsterblichkeit geworden. — Bald hatte er Gelegenheit, seine Stärke zu zeigen. Er erschlug ans dem Berge Kithäron einen ungeheuren Soweit; auch stand er einem benachbarten König — dem Kreon von Theben — gegen einen Feind bei und dafür gab ihm jener seine Tochter zur Frau, mit der er nach und nach acht Kinder bekam. Aber seine nie ruhende Feindin, die Göttin Here, versetzte ihn in Raserei, und in einem Anfalle von Wut schlug er feine Gattin und feine Kinder tot. Schnell folgte die Reue der That. Er machte sich heftige Vorwürfe und befragte das Orakel, was er thun solle, um sein Gewissen zu beruhigen. „Gehe zum Eurystheus" — lautete die Antwort — „und verrichte zwölf Arbeiten, die er dir auferlegen wird." Eurystheus war König von Mykenä. Ihm bot Herakles also seine Dienste an. Dieser legte ihm zwölf schwere Arbeiten ans, die er auch glücklich ausführte. Dadurch wurde er Wohlthäter und erster Held feines Volkes. Seine erste Heldenthat war die Tötung eines ungeheuren Löwen, der sich im Walde bei Nemea aufhielt und die ganze Gegend umher verwüstete. Erst schoß der Held feine Pfeile auf dieses Untier; aber unverletzt schüttelte es sie wieder von sich ab. Da schlug Herakles eine Pappel um, machte sich eine Keule daraus und ging mit dieser dem Löwen zu Leibe. Ein mächtiger Schlag vor die Stirn betäubte das Tier, und nun erwürgte er
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