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1. Das Altertum - S. 92

1883 - : Kirchheim
92 Sparta. Messen. Krieg. Fall von Eira. diese Feste unternahm Aristomenes öfters Streifznge. Auf einem solchen wurde er mit fünfzig Gefährten von den Spartanern gefangen und mit denselben in eine in Sparta befindliche Felsenschlucht, in die man Staatsverbrecher warf, geschleudert. Alle kamen um bis ans Aristomenes, welchen ein unter ihm herschwebender Adler unverletzt hinunter getragen haben soll. Er glaubte, in der tiefen dunklen Schlucht verhungern zu müssen und hüllte sich ergebensvoll in seinen Mantel. Da hörte er am dritten Tage neben sich ein Geräusch und gewahrte einen Fuchs, welcher an den umherliegenden Leichen nagte. Rasch erfaßte er mit der einen Hand den Schwanz des vor ihm davoneilenden Fuchses, während er mit der andern Hand seinen Mantel vorhielt, so daß das Tier in diesen biß, so oft es sich nach ihm umdrehte. So gelangte Aristomenes durch die schmalen Felsengänge zu einer Felsenspalte, durch welche das Tageslicht fiel. Mit einem Knochen erweiterte er die Öffnung und entkam glücklich nach Eira, wo er das Fest der Hekatomphonie beging. Dieses Fest durfte nur der feiern, der 100 Feinde erlegte hatte. Aristomenes beging es dreimal in seinem Leben. Immer mehr und mehr wurden indeß die Messenier von den Spartanern umringt und endlich fiel Eira — durch Verrat. Ein Überläufer vou Lakouieu, der sich iu dem Hause eines Mes-seniers verborgen hielt, hörte nämlich eines Nachts, wie dieser, weil es heftig stürmte, nach Hanse zurückkehrte, und zu seiner Gattin sagte, seine Mitwächter hätten anch ihre Posten verlassen, da an dieser Stelle und tu einer solchen Nacht unmöglich Gefahr drohen könne. Schnell verließ der Spartaner die Burg, eilte aufs neue als Überläufer zu den Spartanern und teilte diesen seine Entdeckung mit. Trotz dem heftigen Regen und Sturm erstiegen nun die Spartaner die Festung auf der' unbewachten Stelle und drangen in Eira ein. Drei Tage dauerte aber auch jetzt noch der Kampf. Selbst die Frauen der Messenier nahmen Teil daran, denn sie wollten lieber bei der Verteidigung des letzten Restes Vaterland mitsterben, als in die Sklaverei der Lakedämouier geraten. Die Männer nahmen die Weiber und Kinder iu ihre Mitte und zogen, wie die Löwen sich wehrend, durch die Spartaner hindurch, welche die verzweifelt Kämpfenden ungehindert abziehen ließen. Die Arkadier nahmen die Messenier freundlich auf und versorgten die Heimatloseu mit allem Notwendigen. Aristomenes faßte jetzt den Plan, die Stadt Sparta zu überfallen, so lange das spartanische Heer noch in Messenien beschäftigt war. Aristo-
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