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1. Das Mittelalter - S. 95

1884 - Mainz : Kirchheim
Rolands Tod. u 0 dabei an Gott und Christum und an seinen Willen. Nun aber werden die Ungläubigen selbst dich hinwegnehmen, und du wirst ihuen dienen müssen." Als Roland diese Worte sprach, schmerzte es ihn so tief, daß er mit seinem Schwerte Durenda aus deu Marmorstein schlug, der da errichtet war. Aber das Schwert spaltete den Stein und zerbrach doch nicht. Dreimal versuchte es Rolaud, aber es wollte ihm nicht gelingen, und Durenda blieb unversehrt. Alsdann nahm Roland sein Horn und stieß mit Macht hinein, damit die Christen, welche etwa noch aus Furcht vor den Mauren im Walde versteckt wären, sich um ihn sammelten, oder wenn etwa einige von denen, die das Gebirge bereits überschritten hätten, den Ton vernähmen, daß diese zu ihm kommen, bei seinem nahenden Ende gegenwärtig sein und dann sein Roß und sein Schwert Durenda empfangen möchten. Er stieß aber mit solcher Kraft in das Horn, daß es zerfprang und die Sehnen an seinem Halse zerrissen, und daß König Karl, der schon im Karlsthale 8 Meilen von dort entfernt war, den gewaltigen Schall vernahm; denn die Engel des Himmels trugen ihn dahin. Da wollte Karl sogleich zurückkehren und ihm Hilfe bringen; aber der fchlimme Ganelon, der wohl dachte, was dort geschah, hinderte ihn daran und sprach: „Wolle doch nicht gleich dahin eilen; denn vielleicht ist Roland auf der Jagd und ruft feine Gefährten zusammen: denn oft stößt er aus diese Weise ins Horn." Roland lag nun aber anf dem Grase ausgestreckt in heißer Fieberglut und sehnte sich nach einem Trunk Wassers. Da kam ein Franke daher namens Balduin, und ihn bat Roland um einen Trunk. Balduin suchte lange, aber er sand keine Quelle, und da er zurückkehrte und Roland schon sterbend sand, betete er mit ihm und segnete ihn. Dann aber bestieg er eilends sein Roß und jagte dem fränkischen Heere nach, damit einige wiederkehrten und Rolands Leiche nicht in die Hände der Mauren kommen ließen. Als Karl diese Nachricht vernahm, ward er tief erschüttert und kehrte selbst wieder um. Da sand er selbst als der erste seinen Neffen Roland, der unterdes, die Arme in Kreuzesgestalt gelegt, allda verschieden war. Der Kaiser und alle Franken jammerten und beklagten bitterlich den Tod des wackeren Helden und aller seiner Mannen. Ganelon aber ward des Verrats überwiesen und au die 4 wildesten Pserde des fränkischen Heeres gebunden, welche ihn elendiglich zerrissen. So erzählt der Mönch Tnrpin die Sage von Roland und dem Tode des Verräters Ganelon; aber die beglaubigte Ge-
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