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1. Das Mittelalter - S. 128

1884 - Mainz : Kirchheim
128 Heinrich Iv. Kampf mit Papst Gregor Vii. Sturze ant nächsten, der bei ihm gerade in höchster Gnnst zu stehen schien. kte Sachsen, welche auf die fränkischen Herrscher stets ntu Mißtrauen und Neid blickten und unter denen Heinrichs Hanpt-gegner Otto von Nordheim viele Anhänger hatte, zu ftra= fen, nahm der König seinen Wohnsitz in Goslar. Hier hielt er eine schwelgerische Hofhaltung, drückte und mißhandelte Adel und Bolk und machte mit seinen Genossen im jugendlichen Uebermnt das ganze Land unsicher. Zugleich behandelte er seine Gemahlin ^rtha von Savoyen, mit der er sich gegen seine Neigung auf den Wnnjch der Fürsten vermählt hatte, mit großer Lieblosigkeit. Da ergriff zuletzt die sächsische Ritterschaft unter Ottos Leitung zum Schwert; die Burgen würden gebrochen, die feste Harz-^ ^ ^ ^ zerstört ^ und der König zur Flucht genötigt. Dies war der Anfang Zeines verheerenden Krieges, der durch Heinrichs überlegenes Talent und feinen Sieg an der Unstrut zum Nachteil der Sachsen ausfiel, was biefe eublich bewog beit Papst als Schieb srichter anzurufen. 5. Der Kampf Mischen Gregor Vii. und Heinrich Iv. (5s ist leicht gesagt: Der Papst fchleitberte Bannstrahl und Absetzungsdekret wider^ Heinrich, aber wir dürfen nicht vergessen daraus hinzuweisen, wie Gregor zuvor in langmütigem Zögern alle Mittel der Belehrung und Gebulb erschöpfte, den König auf anbere Wege zu führen. Zuerst mahnte er ihn mit Liebe und Ernst an das, was das Wohl der Kirche wie die Würbe königlicher Majestät erheische. Die liebevollen Worte des Papstes verfehlten in der ersten Zeit auch ihre Wirkung auf das Herz des Königs nicht; oft versicherte er den Papst feiner Liebe und Ergebenheit, gestand feine schweren Vergehen und versprach Besserung. So ging die Sache zwei Jahre laug, aber der König, statt sich zu bessern, wurde immer schlechter, so daß die Klagen des unterdrückten und mißhandelten Volkes bei dem Papste sich häuften, die zügellose Willkür und schamlose Simonie bei der Besetzung von Bistümern und Abteien aufs äußerste getrieben wurde. Endlich beschloß Gregor, das Übel mit der Wurzel auszu-reißeu, und verordnete auf einer Synode in Rom: Kein Laie darf hinfort ein geistliches Amt verleihen oder die Investitur mit Ring und Stab _ erteilen; wer solches thut und solches an-nitttmt ^ ist egcommuniciert. Daß er itittt einen Mann wie Hein-rich Iv. zum Gegner erhielt, machte einerseits feine Stellung
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