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1. Das Mittelalter - S. 183

1884 - Mainz : Kirchheim
Kreuzzug Friedrich I. 183 Um diese Zeit kam aus Palästina die Nachricht, daß der Sultan Saladin Jerusalem erobert habe. Wie ein Blitzschlag traf diese Schreckenspost die Gemüter des Abendlandes und die ganze Christenheit griff zu den Waffen, um durch einen neuen Kreuzzug das heilige Land aus den Händen der Ungläubigen zu befreien. Die Könige Philipp August von Frankreich und Richard Löwenherz von England, die in hartem Kampfe gegen einander lagen, machten Frieden und nahmen das Kreuz. In Deutschland richteten sich aller Augen auf den greisen Helden Friedrich Barbarossa, der im Mai 1188 an der Spitze eines wohl gerüsteten Heeres nach dem Oriente auszog. Er züchtigte die heimtückischen Griechen, erfocht einen großen Sieg bei Jkoninm in Kleinasien, überwand tausend Gefahren, und schloß plötzlich sein thatenreiches Leben in dem kleinen Flusse Saleph (Kalykaduus) bei Seleucia 1190 (S. 154). Der Zug ging ihm zu langsam; mit jugendlicher Kühnheit setzte er in den Strom, ward weggerissen, und leblos herausgezogen. Unbeschreiblich war der Jammer der Seinen, und alle Christenlande trauerten um ihn. So mächtig war die Vorstellung von dem edlen Kaiser, daß man in Deutschland lange Zeit nicht an seinen Tod glauben wollte und daß er in der Sage fortlebt bis auf den heutigen Tag. Verzaubert sitzt er inmitten seines deutschen Volkes, im Kl) ff Hauser oder im Umersberg bei Salzburg oder in seiner Burg hoch oberhalb dem Städtchen Annweiler in Rheinbayern. So hat sich die dichtende Volkssage herumgesponnen um des Kaisers Heldengestalt und hat sein Bild verwebt mit allen Träumen und Sinnen von des Reiches Einheit und Größe; wie Rücken singt: „Er hat hinabgenommen — des Reiches Herrlichkeit, Und wird einst wiederkommen — mit ihr zu seiner Zeit." 8. Das Geschlecht der Hohenstaufen, a. Heinrich Vi. (1190—1197). In Heinrich Vi. lebten nicht nur die großen Entwürfe seines Vaters, sondern auch dessen Feldherrntalent, Scharfblick und unermüdliche Thätigkeit fort; doch fehlte seinem reichbegabten Geiste die sittliche Grundlage. In seiner Jugend dem Zauber der Dichtkunst zugänglich und selbst Dichter, tritt er nach feiner Thronbesteigung als kaltberechneuder, rücksichtsloser Staatsmann auf/_ der nur eine Leidenschaft kannte: die zu herrschen und der selbst Hinterlist und Grausamkeit nicht scheute, wenn sie ihn zum Ziele führen konnten.
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