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1. Das Mittelalter - S. 186

1884 - Mainz : Kirchheim
186 Friedrich Ii. Konrad Iv. ^nt versöhnte Im Kriege gegen die lombar- dychen stabte, welche sich gegen ihn erhoben und seinen eigenen Sohn Heinrich — der Sohn gegen den Vater — als König anerkannt hatten, siegte er bei Cortennova (1237), kam aber wegen seiner argen Verfolgung und Bedrücknng der Kirche und ihres Oberhauptes 1239 von neuem in den Bann. Anch Papst Junoceuz Iy., welchem die Aussöhnung mit dem Kaiser am Harzen lag, sah sich zuletzr genötigt den uuzuver-lasstgen Despoten, welcher sogar sich des Papstes zu bemächtigten luchte, aus der allgemeinen Kircheuversammlnng zu Lpon mit dem Bauue zu belegen und seiner kaiserlichen Würde verlustig zu erklären. Hieraus wählten die deutschen Fürsten (1246) den Landgrasen Heinrich Raspe von Thüringen, und als dieser von Friedrichs Sohn, Konrad besiegt wurde, den Grasen Wilhelm von Holland, zum Könige. Friedrich bekämpfte wahrend des Bürgerkriegs iu Deutschlands, in Italien die Lombarden, die ihm in der Schlacht bei Parma empfindliche Verluste^beibrachten. Sogar Friedrichs begabter Lieblingssohn, Enzio, Statthalter Italiens, wurde vou den Bolognesern gefangen genommen und trolz aller Äuerbietnug des tiesgebeugten Vaters im Gesängnis behalten*). Der Kaiser starb in seinem 56. Jahre, durch Anstrengungen und Leidwesen aufgerieben, tiefgebeugt, aber versöhnt mit der Kirche, auf seinem Schlosse Fioreutiuo iu Apulien. Gleich nach seinem Tode löste sich alle Ordnung in Deutschland und Italien auf, und es trat die Zeit ein, in welcher kein Kaiser Macht gewinnen konnte, in der nur das Recht des Stärkeren, das Faust recht, galt. Weder sein Sohn Konrad Iv., noch Wilhelm von Holland vermochten ihr königliches Ansehen geltend zu. machen,, und wenn auch nach Konrads Tode Wilhelm rechtmäßiger König war, geuoß er doch nicht mehr Ansehen, als feine 1) Friedrich bot reiches Lösegeld, er flehte, drohte, wollte einen ötlbermf um die Stadt legen lassen, aber die Städter hielten den fahrigen Jüngling 23 Jahre in Hast, bis er starb. Er trug das Unglück mit Heldenmut, sammelte Sagen, dichtete Lieder, besiegte seine Feinde durch Frohsinn und ertrug es mit Fassung, als ein Fluchtver-luch nntzlang. freunde hatten einen Gefangenwärter gewonnen, der in Enzios Kerker eine Tonne schaffte, in welche der Prinz sich bara uni herausgetragen ward. Aber am äußeren Thor bemerkten die Pachter daß aus dem Spundloch ein Büschel blondes Haar hervorsah, unter,uchten die Tonne und brachten den Flüchtling in 'den Kerker zurück, ^er gewaltige Kaiser vermochte den eigenen Sohn nicht aus dem l^lend lebenslänglicher Gefangenschaft zu befreien, wie weh ihm das Herz that.
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