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1. Das Mittelalter - S. 252

1884 - Mainz : Kirchheim
2'ol Der Bauernstand. Polen sie aus dem Lande jagten , und auch die Bischöfe sich gegen ]te erklärten. Aber von neuem rief der schwarze ^od solche gewaltsame Äußerungen der Buße hervor, und seit dem Frühlinge des Jahres 1349 verbreiteten sich die Prozessionen der ©etßler über Deutschland und die angrenzenden Länder. Fürsten und Universitäten traten gegen sie aus; auch Papst Clemens Vi erklärte sich im Jahre 1350 gegen sie; das hatte aber nur die tfolge, daß sie sich von der herrschenden Kirche trennten unter dem Namen Krenzbrüder dieselbe des Abfalls von Christus verklagten, die Saeramente und den Gottesdienst verschmähten, weil dieselben in einer Kirche voller Mißbränche ihre wahre Bedentnnq verloren hätten, und die Buße der Geißelung an ihre Stelle setzten- ^Sie wurden nun als Ketzer behandelt und bestraft, aber nichts vermochte ihre Unterdrückung zu bewerkstelligen.' Nene Plagen, neue Furcht vor der göttlichen Strafe rief die Geißlerzuge zu Ende des 14. Jahrhunderts von neuem ins Leben und uoch im 15. Jahrhundert traten solche Erscheinungen hervor. 10. Der Sauern stand. Außerordentlich Übel gestaltete sich in der Zeit des Faustrechts die Lage der Bauern, und auch in der folgenden Zeit traten^ auf lartgehin wesentliche Änderungen zum Bessern für diesen Stand nicht ein. Der Adel saß auf feinen Burgen, die Bürgerschaft wohnte in den Städten, d. H. erweiterten Burgen, die armen Landleute in ihren mit Stroh gedeckten Lehmhütten waren alles Schutzes bar. Sie wurden von den Burg- und Stadtbewohnern fast nicht besser geachtet als das Wild in Feld und Wald. Das Wild ist da, um gehetzt zu werden, der Bauer, um geplagt zu werden — das ist einmal so: wer kanns ändern? Dies war der Ausdruck der in Adel und Bürgerstand herrschend gewordenen Anschauung. — In älterer Zeit hatte es einen freien Bauernstand gegeben; später — in kriegerischen Zeiten — waren Me Bauernschaften unter den Schutz größerer oder kleinerer geistlicher und weltlicher Herren getreten, und aus den Beschützten waren nach und nach Leibeigene geworden. Ihnen war nichts geblieben, als die Pflicht, für die Herren zu arbeiten, und was uian ihnen an Äckern beließ, galt als Gnadengeschenk. „Der vierte Stand," heißt es in einer Ende des Mittelalters erschienenen Schrift, „sind die Menschen, die auf dem Felde sitzen und in Dörffern, Höffen und Wylerliu und werden genennt
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