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1. Die Neuzeit - S. 24

1884 - Mainz : Kirchheim
Eroberung Mexikos. Ziehen, da ihr Auftrag ja ausgerichtet sei. Cortez ließ ihn bei diesem Glauben und sagte, man müsse nur erst die gehörigen Schiffe bauen. Eigentlich aber wartete er nur auf Verstärkung aus Spanien, wohin er schon vor neun Monaten Nachrichten gesandt hatte. Freilich wußte er nicht, daß diese Nachrichten von seinem Feinde Velasquez waren aufgefangen worden, und daß von daher ein Gewitter über ihn herauszog, das ihn mit einem Schlage um alle Früchte seiner Klugheit und seines Mutes zu bringen drohte. 10. Meriko erobert. Velasquez hatte nämlich infolge seines Zwistes mit Cortez eine Flotte von 18 Schiffen mit 800 Mann Fußvolk, 80 Reitern, 12 Kanonen und vielen Musketen und Armbrüsten unter dem Kommando eines gewissen Narvaez ausgesandt, der den Auftrag hatte, den Cortez in Ketten nach Cuba zu schicken und an seiner Stelle die Eroberungen fortzusetzen. Ohne sich aber durch die Gefahr außer Fassung bringen zu lassen, ließ Cortez 150 Mann in Mexiko zurück, ging mit seinen übrigen Truppen dem Narvaez entgegen, überrumpelte ihn, nahm ihn gefangen und zog sogar das Heer unter seine Fahne, das ihn als einen Rebellen bestrafen sollte. Allein während feiner Abwesenheit hatten die zurückgelassenen Spanier in Mexiko die Strenge des Cortez nachahmen wollen, ohne indessen seine Klugheit zu besitzen. Auf den bloßen Verdacht hin — eine Verschwörung angezettelt zu haben — ließen sie mehrere vornehme Mexikaner in einem Tempel niederhauen, und durch diese Grausamkeit geriet die ganze Stadt in Aufruhr. Cortez kam und richtete ein schreckliches Blutbad unter den Mexikanern an, ohne daß es ihm jedoch gelang, des Aufstandes Herr zu werden. Der geringste Verlust an Mannschaft war ihm ein beträchtlicher Schaden, denn was wollten 500 Spanier gegen 60,000 gereizte Menschen beginnen. Er nötigte daher den Montezuma, sich öffentlich sehen zu lassen und seinen Unterthanen Gehorsam zu gebieten. Dieser unglückliche Fürst, den man vorher anbetete, ward jetzt von seinem Volke als Sklave betrachtet. Matt beschimpfte ihn mit Worten und warf ihn sogar mit Steinen. Er ward verwundet und starb wenige Tage darauf, weil er sich durchaus keiner Heilmittel bedienen wollte. (1520). Gna timozin, der Neffe des Moutezuma, kam nun zur Regierung, und unternahm es, die Spanier aus dem Lande zu treiben. Er belagerte die Stadt Mexiko und ließ die Damme einreißen, welche sie mit dem festen Lande verbanden. Da es an
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