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1. Die Neuzeit - S. 96

1884 - Mainz : Kirchheim
“6 Schweden. Gustav Wasa. immer wärmen wolle, einen derben Schlag mit dem Spaten und jagte ihn zur Thüre hinaus. Gustav erkannte, daß auch hier seines Bleibens nicht länger sein könne, und beschloß daher, noch weiter zu fliehen. Da die Dänen in der ganzen Gegend umherstreiften, versteckte ihn Elssson in einem mit Stroh beladenen Wagen, um ihn nach Rättwick Zu fahren. Unterwegs wurde der Wagen von einer dänischen Streifwache angehalten und das Stroh an mehreren Stellen durchstochen. Obgleich dem Flüchtling ein Stich tief ins Bein gegangen, rührte er sich nicht. Als Elssson beim Weiterfahren bemerkte, daß seine Wagenspur im Schnee von dem durchtröpselu-ben Blute gerötet würde, versetzte er, um jeben Verdacht abzulenken, seinem Pserde einen Schnitt in den Fuß, und so erreichten sie glücklich das Ziel ihrer Fahrt. In Rättwick nahm Erichson Gelegenheit, den Bauern die Greuelthaten von Stockholm zu schildern, von welchen in diese entlegenen Gegenden nur eine dunkle Kunde gedrungen. Die Bauern lauschten seinen Worten mit lebhafter Teilnahme; als er jedoch an seine Schilderung die Aufforderung knüpfte, dem Beispiel ihrer ruhmwürdigen Vorfahren zu folgen und das fremde Joch abzuwerfen, zeigten sie sich unschlüssig und wollten vorher wissen, was ihre Nachbarn zu thun gesonnen seien. Gustav begab sich hieraus nach Mora, dem volkreichsten Kirchspiele Dale-karliens; aber auch hier hatten seine Bemühungen nicht den gewünschten Ersolg. Die Bauern zeigten sich zwar entrüstet über die Stockholmer Greuel; doch konnten sie sich nicht entschließen, dem Könige von Dänemark den ihm geleisteten Eid der Treue zu brechen. _ So mußte Gustav abermals weiter ziehen. Kaum hatte er sich entfernt, als eine Schar von 100 Dänen erschien, die mit Ungestüm nach dem Flüchtling fahndeten und durch ihren Übermut die Bauern so erbitterten, daß sie gegen dieselben die Waffen ergriffen und sie nur gegen das Versprechen ziehen ließen, Erichson kein Leid zuzufügen. Bald darauf kam ein schwedischer Edelmann, der das Blutbad in Stockholm mitangesehen hatte, nach Mora und brachte die Kunde, der König werde in kurzem eine Blntreise durch ganz Schweden machen und auf jebem Ebel-Hose Galgen errichten lassen; eine große Schatzung sei bereits ausgeschrieben, und um aller Empörung vorzubeugen, solle jebem Bauer ein Arm und ein Bein abgehauen werben. Jetzt bereuten die Dalekarlier, daß sie Erichson Hatten ziehen lassen, und mehrere Schlittschuhläufer machten sich sogleich auf den Weg, um ihm nachzueilen. Sie fanben ihn im Begriff, sich einen Weg über
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