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1. Die Neuzeit - S. 171

1884 - Mainz : Kirchheim
Waldstein vor Stralsund. 111 B ogislav Xiv. einwilligen müssen, zehn Regimenter Wald--steinscher Truppen als Besatzungen in seine Städte aufzunehmen und sein bisher ganz friedliches Land den wilden Scharen Preis zu geben. Nur die einzige Stadt Stralfnnd hatte sich, unter Berufung auf ihre Privilegien, der Einquartierung widersetzt. Da Waldsteiu darauf bestanden hatte, daß anch Stralsund eine kaiserliche Besatzung aufnehme, hatten sich die Bürger zu bewaffnetem Widerstande gerüstet. ^ n Stralsund war durch seine Lage am Meere, durch starke der Wälle und Mauern ungemein befestigt und im Vertrauen auf diese feste Lage hatte sie sich zum ernstlichen Kampfe entschlossen. Da befahl Waldstein dem Oberst Arnim, Gewalt zu brauchen (1628). Doch Stralsund hatte sich indessen nach anderer Hilfe umgesehen und solche von Schweden und Dänemark erhalten. Nichtsdestoweniger wären die Bürger des Drängers gern los geworden und schickten deshalb einen Abgeordneten nach Prag, wo Waldstein sich gerade aufhielt. Dieser antwortete trotzig, er habe befohlen, daß noch fünfzehn Regimenter vor die Stadt geführt werden sollen, und „wird sie sich nicht unterwerfen , so soll nichts von ihr übrig bleiben, sollten auch hunderttausend Mann, ja ich selbst das Leben darüber verlieren." Bald brach er selbst nach Stralsund auf, denn er hatte geschworen, die Stadt zu erobern, und wenn sie mit Ketten an den Himmel gebunden wäre. Gleich nach der Ankunft Waldsteins vor Stralsund wurde die Stadt an zwei Thoren gestürmt und heftig beschossen. Einige Vorwerke wurden genommen, der schwedische Oberst Dn-val wurde gefangen, sein Gefährte Rosladin tödlich verwundet! Ein zweiter Sturm brachte am folgenden Tage fast alle Vorwerke in die Hände der Kaiserlichen. Die erschrockene Bürgerschaft entsandte Abgeordnete an Waldstein, und es kam ein Vertrag zu Stande, kraft dessen Stralsund sich bereit erklärte, eine herzogliche Besatzung von 2000 Mann anzunehmen, 50,000 Reichsthaler Brandschatzung zu Zahlen und die fremden Kriegsvölker zu entfernen. Allein die von den fremden Truppen bearbeiteten Ratsherren erklärten, sie könnten auf diese Bedingungen ohne Einwilligung der Könige von Dänemark und Schweden nicht eingehen. Da nun von diesen inzwischen neue Hilfe kam, und gleichzeitig ein so heftiges Regenwetter eintrat, daß in wenigen Tagen das ganze kaiserliche Lager in einen bodenlosen Sumpf verwandelt wurde, mußte Waldstein die Hoffnung aufgeben, die Stadt in seine Gewalt zu bekommen. Er verließ daher das Lager und begab sich nach Güstrow. Seinem Befehle gemäß hob
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