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1. Die Neuzeit - S. 177

1884 - Mainz : Kirchheim
Belagerung der Stadt. 177 daß sein Anerbieten, einen kriegserfahrenen Offizier nach Magdeburg zu entsenden, bereitwilligst werde ergriffen werden. So geschah es auch. Er erwählte dazu den Obersten Dietrich vonfalkenberg, einen der fähigsten, entschlossensten und erprobtesten seiner Offiziere, der ihm schon als politischer Zwischenträger bei verschiedenen Höfen wichtige Dienste geleistet batte. Falkenberg langte in Magdeburg an und wurde zum Kommandanten der Festung ernannt. Sofort richtete er sein Augenmerk auf die Befestigung der Stadt und ließ dieselbe durch bedeutende Außenwerke verstärken. Tilly hatte schon während des Winters 1630—31 den Feldmarschall Pappenheim mit 6000 Mann in das Erzstist gesandt, um Magdeburg zu belagern; dieser hatte jedoch bisher nur geringe Erfolge erzielt, weil feine Streitkräfte für die Größe der Aufgabe nicht ausreichten. Im April 1631 kam Tilly selbst mit dem Hauptheere nach, so daß die gesamte Streitmacht 23,000 Mann zu ^-uß und 7000 zu Pferde zählte. Die Artillerie bestand aus 36^Geschützeu. Mit der ganzen Wucht feiner Streit-fräste Ichritt Tilly vor, und in dem kurzen Zeitraume von 48 stunden hatten die Magdeburger beinahe alle ihre Außenwerke verloren. Nicht leicht^ ist ein großer Mann ungerechter verläumdet worden, als Tilly. Dichter und Geschichtsschreiber haben ge-wettetfert, seinen Charakter als den eines fanatischen Blutmen-Ichen zu brandmarken. „Die Zerstörung Magdeburgs durch -Lilly ist ein geschichtlicher Glaubensartikel geworden " Und doch ^dieser Glaubensartikel ein bloßes Trugbild, geschaffen durch absichtliche Verunstaltung der Thatsachen. Wie wenig ihm an der Zerstörung Magdeburgs Schuld zu geben ist, beweisen drei ?ne'™' die er am 4. Mai aus seinem Lager an den Rat und ^ Bürgschaft Magdeburgs, an den Markgrafen Christian Wilhelm und an Falkenberg sandte. In dem ersten gab er den Bewohnern zu bedenken, wie vielen Verlust an Gütern und Wohlstand jte durch ihr bisheriges Verhalten schon erlitten hät-teij, und stellte ihnen vor, wie es durch göttliche Fügung so weit gekommen, daß es in seiner Hand liege, sie mit Hab und Gut, mrt Werb und Kind gänzlich zu verderben. „Deshalb erinnere ich Euch aus getreuer Sorgsalt und Wohlmeinung gegen Euch," Tä 5 T£rt; "ermahne und warne Euch in Ernst, daß Ihr Euch bte Gnabenthur, die Euch noch offen steht, nicht verschließt, ^ch zweifle nicht, Ihr werbet selbst Euer Bestes wissen. Ihr werdet es mcht zum äußersten kommen lassen, welches für Euch, für Euere Wewer und Euere Kinder, für Euer Hab und Gut Ho ff mann, Weltgeschichte rc. Iii. 12
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