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1. Die Neuzeit - S. 183

1884 - Mainz : Kirchheim
Gustav Adolf. Schlacht bei Breitenfeld. 183 das Schreiben vom Kurfürsten von Bayern, worin er ihn ermahnte, den Frieden mit Sachsen um jeden Preis zu erhalten. Weise vorsehend, schrieb der Kurfürst: „Der Übertritt Sachsens auf schwedische Seite würde dem Kriege eine neue Gestalt und unübersehbare Dauer verleihen." Als dieses Schreiben ausgefertigt wurde, hatte der Kurfürst von Sachsen bereits mit Gustav Adols ein Bündnis geschlossen und sich mit ihm unweit Wittenberg vereinigt. Der bisher unentschlossene Kurfürst fühlte nun Heldenmut in sich, weil er an eines Helden Seite stand, und er und die Armee drangen aus sofortige Schlacht. Obgleich Tilly erst noch Verstärkung erwartete, so nahm er doch die Schlacht bei Breitenfeld, unweit Leipzig, am 17. September 1631 an. Pappenheim aus dem linken kaiserlichen Flügel sah, nach siebenmal erneuertem Angriffe und selbst verwundet, sich genötigt, vor den Schweden zu weichen. Tilly hatte unterdes die Sachsen geschlagen, aber Gustav Adols fiel ihm in die linke Flanke und nahm die kaiserliche Artillerie, welche sofort gegen die Kaiserlichen selbst gewendet wnrde; die kaiserliche Infanterie, durch die wiederholten Reiterangriffe in Unordnung gebracht, fing nun ebenfalls an, zu weichen, doch setzten noch fünf Regimenter meist alter Soldaten den Kamps fort und wichen nicht eher, bis sie fast sämtlich niedergehauen waren. Mit der Niederlage dieser Regimenter war die Schlacht beendet, welche bereits mit der Niederlage Pappenheims und der Wegnahme der kaiserlichen Artillerie entschieden war. Die Kaiserlichen ließen 7000 Tote aus dem Schlachtselde und 3500 Gefangene in des Siegers Händen. Weniger Mutig war der Verlust der Sieger gewesen; 3000 Sachsen und 1500 Schweden waren die geringen Opfer, mit denen Gustav Adolf diesen Sieg erkaufte. Tilly, schwer verwundet, entging nur mit Not der Gefangenschaft. Erst in Halle fanden sich Tilly und Pappenheim am folgenden Tage wieder zusammen und zogen die Verstärkung, die, wie gesagt, schon im Anmarsch war, au sich. Die Schlacht bei Breiteuseld entriß dem Kaiser mit einem Schlage alle Vorteile, die er durch einen zwölfjährigen Kampf errungen hatte, und verbreitete unter den Protestanten die lebhafteste Begeisterung für den Schwedenkönig. D i e Sachsen fielen nun in Böhmen ein; Gustav Adolf zog durch Thüringen nach Franken, nahm Hanau, besetzte Frankfurt und ging bei Oppenheim über den Rhein. Auch Mainz und Würzburg mußten sich ergeben, und wurden hart mitgenommen. Gustav Adolf fühlte sich in Deutschland bereits so heimisch, daß er
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