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1. Die Neuzeit - S. 187

1884 - Mainz : Kirchheim
Schlacht bei Lützen. 187 Sachsens allein zu ernten, aber Gustav Adolf sandte ihm strengen Besehl, ihn zu erwarten; es war die Größe der Gefahr, die ihn hierzu bestimmte. Dagegen vereinigte sich Waldstein mit Pappenheim. Die Armeen standen sich so nahe, daß zwischen den Vorposten wiederholt kleine Gefechte stattfanden. Waldftein wollte den König angreifen, doch seine Generäle widerrieten es, weil der König eine günstige Stellung genommen und sich in derselben verschanzt hatte. Auch sei die Jahreszeit zu weit vorgerückt. Somit entschloß sich Waldstein, Winterquartiere zu beziehen. Pappenheim begehrte und erhielt von ihm die Erlaubnis, die Winterquartiere in Westfalen nehmen zu dürfen. Sie trennten sich also, und Waldstein brach von Weißensels aus und zog sich gegen .Lützen zurück. Sobald Gustav Adolf mit Sicherheit erfuhr, daß Pappenheim sich von Waldstein getrennt hatte, faßte er den festen Entschluß , diesen anzugreifen. Als nun Waldstein das Anrücken der Schweden bemerkte, fertigte er sogleich einen Eilboten an Pappenheim ab mit dem Besehl: „Laßt alles stehen und liegen und ziehet herbei mit allem Volk und Stücken, daß Ihr Morgen frühe bei mir eintreffet; denn der Feind marschieret her." Nur mit Mühe und nicht ohne Zeitverlust hatte Waldstein feine Truppen zusammenbringen können, da dieselben auf einige Stunden im Umkreis verteilt gewesen waren. Die meistert Regimenter langten erst im Dunkel der Nacht (15. November) auf dem Schlachtfelde an, wo sie von General Holk geordnet wurden. Schweden zählte 12,000 Fußkämpfer und gegen 7000 Reiter; Waldstein hatte, ohne den Heerhansen Pappenheims, über 20,000 Mann. Die Schweden stellten sich dem Feinde gegenüber aus. In zwei Treffen ward das Heer geordnet; die Reiterei auf den Flügeln, das Fußvolk in der Mitte. So erwarteten beide Heere ahnungsvoll den Aufgang der Sonne, um zu entscheiden, wer Herr in Deutschland werden solle. Ein dichter Nebel bedeckte folgenden tags die Ebene von Lützen. Obgleich so nahe aneinander, konnte matt den Feind nicht sehen , bis das Gewölk sich gegen Mittag zerteilte. Das schwedische Heer verrichtete fein Morgengebet, die Trompeter bliesen Luthers Lied: „Eine feste Burg ist unser Gott;" der König selbst stimmte einen Psalm an: „Verzage nicht, du Häuslein klein." Gegen elf Uhr den 16. November zerriß die Sonne den Nebel. Nutt schwang sich der König auf sein Pferd und hielt noch eine kräftige Ansprache an seine Truppen, zog den Degen und sprengte mit dem Kommando: „Vorwärts!" den ©einigen voran. Unter dem Feldgefchrei der Schweden:
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