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1. Die Neuzeit - S. 194

1884 - Mainz : Kirchheim
194 Dreißigjähriger Krieg. Richelieu. in wenigen Minuten war ihre ganze Schlachtreihe aufgelöst. Die Fliehenden warfen sich auf die Horufchen Regimenter, die hinter deu Bernhardschen Schutz gesucht, und rissen alles in wilder Flucht mit sich fort. Die Ehre des Tages gebührte dem tapferen bayerischen General Johann von Werth, dessen stürmisches Eingreifen im entscheidenden Momente den Ausschlag gegeben. — Die Schlacht von Nördliugen zählt zu den blutigsten des ganzen Dreißigjährigen Krieges. Die Folgen dieses Sieges waren sür die Kaiserlichen unberechenbar. „Wir haben Breitenfeld vergolten!" rief der König von Ungarn aus, als er unter dem tobenden Jubel der kaiserlichen Soldaten über das Schlachtfeld ritt. Durch diese Niederlage schien in der That die schwedische Sache in Deutschland mit einem einzigen Schlage vernichtet. Sachsen verließ die Partei der Schweden und trat zum Kaiser über. Schon längere Zeit hatte dieser mit dem Kurfürsten von Sachsen zu Pirna Friedensverhandlnngen pflegen lassen, welche endlich durch den Frieden zu Prag (am 30. Mai 1635) ihren Abschluß erlangten. Diesem Frieden traten alle protestantischen Stände des mittleren und nördlichen Deutschland (mit Ausnahme des Landgrafen von Hessen-Kassel) allmählich bei, und der religiöse Charaker des Kampfes hörte nun vollends auf. 7. Der schwedisch-franmsche Krieg (1635—1648). Durch diesen Umschwung der Dinge wurden die Schweden in Deutschland in eine solche Bedrängnis gebracht, das; sie schon daran dachten, von weiterer Kriegsühruug abzustehen; aber bald wurden sie wieder neu aufgerichtet durch die Hilfe Frankreichs, welches jetzt mit seiner ganzen Macht den Krieg mir dem Kaiser eröffnete. Zur Zeit dieses neuen Aufloderus des Kriegsfeuers starb Kaiser Ferdinand Ii. am 15. Februar 1637. Als die Nachricht von dem Siege der Kaiserlichen bei Nördlingen nach Paris kam, verkündete der Minister Kardinal Richelieu dieselbe dem erstaunten König Ludwig Xiii. mit dem Anfügen: „Sire, nun ist es Zeit, daß Frankreich auf den Kampfplatz tritt." Und kanm war die Schlacht geschlagen und die schwedische Armee vernichtet, so erschienen auch schon Gesandte deutscher Fürsten in Paris, um Richelieu zum thätigen Eingreifen gegen das siegreiche Vordringen der Kaiserlichen anszusordern. Schon im vorhergehenden Jahre hatte Richelieu eine Unterstützung von 6000 Franzosen zugesagt. Die Gesandten baten zuerst um Erfüllung dieser Zusage und drangen
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