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1. Die Neuzeit - S. 204

1884 - Mainz : Kirchheim
Frankreich. Till. Frankreich als Großmacht. Ludwig Xit. und feine Zeit. 1. Heinrich Iv. Heinrich Iv., der Sohn Antons von Bourbon, des Kö-nigs^von Navarra, und der Johanna d'albret, war 1553 p Pau am Fuße der Pyrenäen geboren. Als Haupt des Hauses Bourbon hatte er nach dem gewaltsamen Tode Heinrichs°Iii. das nächste Anrecht auf die Krone von Frankreich. Da er auch von dem sterbenden Heinrich als fein Nachfolger bezeichnet worden war, nahm er fofort den Titel eines Königs von Frankreich an. Doch hatte er bei feinem Regierungsantritte mit großen Schwierigkeiten zu kämpfeu. Da er Protestant war, so wollten ihn die Katholiken nicht anerkennen; sie riefen vielmehr den Kardinal Bourbon als Karl X. ans und rückten gegen Heinrich ins Feld. Das Glück war feinen Waffen hold, und er siegte in der Schlacht bei J vry (westlich vou Paris au der Eure, einem linken Nebenflüsse der Seine) am 14. März 1590. Nach diesem Siege rückte er gegen Paris vor, konnte aber die Stadt nicht einnehmen, und selbst als der Gegenkönig starb, weigerte sich die Partei der Guifen, ihn als König anzuerkennen. Heinrich sah mehr und mehr ein, daß nur die Amtahnte der katholischen Religion ihm den Thron sichern und Frankreich beruhigen könne. Er ließ sich deshalb am 25. Juli 1593 zu St. Denis in die Kirche aufnehmen und wurde ant 27. Februar 1594 zu Chartres gekrönt. Die Ligisten blieben aber noch im Besitz von Paris, welches erst später feine Thore dem Könige öffnete. Auch seine Beziehungen zum apostolischen Stuhle waren noch nicht geordnet. Erst 1595 erfolgte die Lossprechung Heinrichs vom Banne, worauf die Ligisten sich unterwarfen. Nachdem Heinrich das katholische Frankreich beruhigt hatte, vergaß er auch feiner alten Glaubensgenossen nicht und erteilte ihnen am 13. April 1598 das Edikt von Nantes, wodurch die Hugenotten freie Religionsübung und bürgerliche Gleichberechtigung erhielten. — Nun suchte er mit Hilfe feines Ministers Sully durch alle Mittel Wohlsein im Lande zu verbreiten. Er schaffte die überflüssigen Soldaten ab und nötigte die Entlassenen, unangebaute Felder urbar zu machen. Den Landleuten erließ er, da sie durch Kriege verarmt waren, eine große Summe rückständiger Steuern, und um feine Landsleute an einfache Kleidung zu gewöhnen, legte er selbst alle unnütze Zier ab. Er trug gewöhnlich einen grauen Rock ohne alle Abzeichen und lachte
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