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1. Die Neuzeit - S. 212

1884 - Mainz : Kirchheim
212 Friedrich Wilhelm I. von Preußen. fürsten mit Leib und Blut," und trugen einige Vorteile über ihre Dränger davon. Ein halbes Jahr lang seufzten die Marken nach ihrem Befreier. Erst Ende Mai 1675 brach der Kurfürst aus seinen Quartieren in Franken aus, und schon am 11. Juni kam er in Magdeburg an: sofort ließ er die Thore schließen, damit der Feind seine Ankunft nicht erführe. Gegen Abend fetzte das Heer in aller Stille über die Elbe und kam auf Nebenwegen unter anhaltenden Regengüssen erst in der Nacht des 14. nach Rathen o w. Schleunigst setze er den Baron von Briest, einen zuverlässigen Vertranten, von seiner Ankunft in Kenntnis, und verabredete mit ihm die Mittel, die Schweden zu überraschen. Briest veranstaltete ein großes Abendessen und lud die Offiziere des iu Ratheuow liegenden Regiments dazu ein. Während die Schweden arglos dem Zauber der Weine sich ergaben. ließ der Kurfürst^ auf verschiedenen Kähnen einzelne Abteilungen Fußvolk über die Havel fetzeu , um die Stadt vou allen Seiten anzugreifen. Der General Derflinger an der Spitze seiner als schwedische Dragoner verkleideten Getreuen, wurde unter dem Vorgeben, er werde von brandenburgischen Bauern verfolgt, zuerst in Rathenow eingelassen. Kaum darin , ließ er die Wachen erwürgen und alle Thore zugleich mit Gewalt sprengen: die Reiterei säuberte die Straßen, und die schwedischen Offiziere hatten bei ihrem Erwachen Mühe, sich zu überzeugen, daß sie Kriegsgefangene eines Fürsten waren, den sie noch tief in Franken wähnten und längst tot gesagt hatten. Ohne die Ankunft seiner gesamten Infanterie abzuwarten, brach der Kurfürst mit feiner Kavallerie geraden Wegs nach Nauen auf, in der Absicht, die bei Brandenburg stehenden schwedischen Truppen von denen bei Havelberg zu trennen; allein beim Gerücht von seiner Annäherung hatten die Schweden Brandenburg verlassen und eine Stunde vor feiner Ankunft, wie er von gefangenen Ausreißern erfuhr, durch Nauen nach F e h r-bellin sich zurückgezogen, um sich dort mit denen von Havelberg zu vereinigen. Die brandenburgische Armee bestand aus 5—6000 Reitern; Infanterie hatte sie nicht, obwohl sie zwölf Kanonen mit sich führten. Die Schweden zählten zehn Regimenter Infanterie und 800 Dragoner unter ihren Fahnen. Trotz der Ungleichheit an Zahl und Waffen trug Friedrich Wilhelm kein Bedenken, dem Feinde eine Schlacht anzubieten. Am 18. Juni (1675) rückte er auf die Schweden los. 1600 Reiter seiner Vorhut vertraute er dem Prinzen von
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