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1. Die Neuzeit - S. 213

1884 - Mainz : Kirchheim
Schlacht bei Fehrbellin. 213 Ho mburg cm, mit dem Befehle, sich in kein Treffen einzulassen, sondern blos den Feind zu beobachten. Der Prinz rückte aus, und kaum durch ein Wäldchen vorgedrungen, sieht er die schwedischen Truppen zwischen den Dörfern Hacken berg und Tornow, einen Morast in ihrem Rücken, die Brücke von Fehrbellin jenseits ihres rechten Flügels und eine flache Ebene in ihrer Fronte, gelagert: er bringt die Feldwachen zum Weichen, verfolgt und treibt sie bis zur Hauptarmee; diese rückt in Masse an. Der Prinz, von kriegerischer Hitze hingerissen, beginnt das Treffen, das einen verderblichen Ausgang würde genommen haben, wenn nicht der Kurfürst, die Gefahr einsehend, herbeigeeilt wäre. Mit dem ihm eigenen Scharfblicke und mit bewnnderuugswürdiger Schnelligkeit traf er sofort seine Anordnung. Von einem Hügel herab, den er sich zu diesem Zwecke ansersehen, ließ er seine ganze Artillerie unter die Feinde spielen: die schwedische Jusau-ierie begann zu wanken: flugs stürzt er mit seiner ganzen Reiterei auf den rechten Flügel der Feinde und schlägt ihn in die Flucht: die Unordnung des rechten Flügels zieht die des linken nach sich, die Schweden stürzen sich in Sümpfe, wo sie von den Bauern getötet wurden, und die, welche sich retteten, flohen durch Fehrbellin, wo sie die Brücke hinter sich abbrachen. Friedrich Wilhelm schlug auf dem Schlachtfelde, das ihm nunmehr zum Feld so großer Ehren geworden, sein Lager auf und musterte sein braves Heer. Zum Prinzen von Homburg aber, der schnldbewußt dastand, sprach er mit mildem Ernster „Wollte ich nach der Strenge der Kriegsgesetze mit Ench verfahren , so hättet Ihr das Leben verwirkt; doch behüte Gott, daß ich den Glanz eines so glücklichen Tages durch blutige Rache an einem Prinzen trüben sollte, der eines der vorzüglichsten Werkzeuge meines Sieges gewesen." Die Schweden verloren an diesem eben so berühmten als entscheidenden Tage zwei Standarten, acht Fahnen , acht Kanonen, 3000 Mann und eine große Anzahl Offiziere. Am andern Morgen, so wie Derflirtger mit der Infanterie angekommen, begann die Verfolgung des Feindes. Man jagte ihn von Ort zu Ort, machte viele Gefangene und bekam mit ihrer Bagage einen Teil der Beute, die sie in der brandenburgischen Mark gemacht hatten, zurück. Die Schweden waren auf 4000 Mann zusammengeschmolzen und wurden vom Kurfürsten darauf gänzlich aus Pommern und Preußen vertrieben; doch erntete dieser später nicht die Früchte seiner heldenmütigen Bestrebungen, da ihn der deutsche Kaiser im Stich ließ. Am Rhein hatte inzwischen der Krieg weiter gewütet. Turenne verwüstete die Pfalz und einen
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