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1. Die Neuzeit - S. 255

1884 - Mainz : Kirchheim
Die Independenten. gewann ihm das Vertrauen der Soldaten. Wie eine eiserne Mauer standen seine Reiter und stürzten sich im alles niederwerfenden Sturm auf die feindlichen Reihen, um sie zu zerschneiden und dann die einzelnen Teile zu vernichten. Wiewohl Erorn-well erst im 43. Jahre das Kriegshandwerk ergriff, so führte er doch den Befehl mit der Einsicht eines erprobten Feldherrn. Er vereinigte seine Scharen mit denen des Thomas Fairsax, der, obgleich selbst ein bedeutender Feldherr, sich bald vor dem überlegenen Talente Cromwells beugen mußte. Indessen war im Laufe des Krieges neben den früheren Religionsparteien, den Katholiken, Episkopalen und Presbyterianern (Puritanern), noch eine vierte Sekte entstanden , deren Anhänger sich Jnd ep end enten (Unabhängige) nannten. Ihre Grundsätze gingen noch über die der Presbyterianer hinaus, indem sie jede Oberherrschaft, jede Ordnung in geistlichen und weltlichen Dingen, also auch die der Kirchenältesten, verwarfen und den Grundsatz aufstellten, daß jede christliche Gemeinde, die sich in der Gemeinschaft des Geistes zusammenfinde, unmittelbar und unabhängig unter Christus stehe. Wie die Episkopalen (Bischöflichen) durch die Presbyterianer, so wurden diese jetzt durch die Independenten immer mehr in den Hintergrund gedrängt. An diese neue Partei schloß sich Eromwell an, der jetzt durch seine feurigen Reden, durch sein Talent und seine Entschlossenheit diese Partei ebenso zum Siege führte, als er selbst auf ihren Schultern emporgehoben war. Wie aber diese Independenten in religiösen Dingen kein Oberhaupt anerkannten, so auch nicht in politischen: sie waren Republikaner. Die Independenten gingen zunächst darauf aus, die Macht, welche das Parlament dem König entrissen hatte, demselben ihrerseits zu entreißen und ihm im Heere eine selbständige Macht gegenüber zu stellen. Eromwell trat daher mit dem Gesetz auf, daß kein Parlamentsmitglied ferner einen Befehl im Felde führen sollte. Allem Widerstande zum Trotz ging das Gesetz durch, und alle Herren im Oberhause verloren ihr Kommando. Nun hätte eigentlich auch Eromwell sein Kommando niederlegen müssen, allein Fairsax erklärte ihn für unentbehrlich, und fo ward das Gesetz zu seinen Gunsten sogleich verletzt. Jetzt wo die Episkopalkirche darnieder lag, gingen die Puritaner daran, an dem ehemaligen Vorkämpfer derselben endlich Rache zu nehmen. Der Erzbischof Land saß alt und krank im Gefängnis. Nun ward sein Prozeß wieder aufgenommen , und Land zum Tode verurteilt. Er ging den letzten Gang mit Würde und Fassung. „Niemand," sagte er auf dem Schaffst,
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