Anfrage in Hauptansicht öffnen

Dokumente für Auswahl

Sortiert nach: Relevanz zur Anfrage

1. Die Neuzeit - S. 257

1884 - Mainz : Kirchheim
Seine Auslieferung. Cromwell. 257 Das Parlament hatte hiermit in dem vierjährigen Kampfe mir dem Könige vollständig obgesiegt. Allein es ahnte nicht, daß das Heer, durch dessen Hilfe es seinen Triumph errungen, schon im Begriff stand, die Rache des Himmels an ihm zu vollziehen für die Frevel, die es am König verübt hatte. Dieses Heer bestand jetzt aus lauter Judepeudeuten, deren Tapferkeit und Begeisterung die bisherigen Siege erfochten hatte; jetzt faßte das Parlament, in dem die Presbyterianer noch immer eine, wenn auch schwache Majorität zählten, den Beschluß, das Heer teils zu verabschieden, teils nach Irland zu schicken. Dasselbe hatte jedoch noch große Summen rückständigen Soldes zu sor-dern, die das Parlament trotz der unerschwinglichen Steuern, die es dem Volke aufbürdete, nicht sofort schaffen konnte. Der Beschluß des Parlaments erregte daher allgemeinen Unwillen; die entschlossensten Offiziere und Gemeinen reichten eine Bittschrift ein, in welcher sie vollkommene Entschädigung für geleistete Dienste verlangten. Das Parlament erklärte die Bittschrift für unstatthaft und meuterisch, woraus von Seiten der Independenten eine noch kräftigere Gegenschrift erfolgte, die von mehr als 150 Offizieren unterschrieben war. Obgleich Cromwell und seine Anhänger die Seele dieses ganzen Treibens waren, so wußte er doch seinen Anteil daran mit solcher Schlauheit zu verbergen, daß ihm das Parlament sogar den Auftrag erteilte, den Aufruhr des Heeres zu dämpfen, in dem sich schon zwei beratende Versammlungen gebildet hatten, von denen die eine ans Offizieren, die andere ans Vertretern der Gemeinen bestand. Während dieser Vorfälle gab Cromwell insgeheim einem seiner Offiziere den Befehl, den König von Holmby abzuholen. Der Streich gelang, und ein Reitertrnpp führte den gefangenen Monarchen nach Newm arket, wo er ehrenvoll behandelt ward und sogar feine Freunde und Kinder bei sich sehen konnte. Die Nachricht von diesem Vorgänge versetzte das Parlament in die größte Bestürzung; es wollte einlenken, aber zu spät: das Heer rückte, den gefangenen König in der Mitte, gegen die Hauptstadt vor, und weder Zugeständnisse noch Geldbewilligungen vermochten seinen Laus zu hemmen. Es verlangte, daß seine Feinde, welche die den Truppen ungünstigen Beschlüsse gefaßt und verteidigt hätten, aus dem Parlamente gewiesen würden. Als solche wurden die elf mächtigsten Häupter der Presbyterianer bezeichnet, denen nichts übrig blieb , als ihre Stellen freiwillig nieder zu legen. Sofort hatte das Heer eine andere Forderung in Bereitschaft : die Londoner Stadtmiliz sollte abgeschafft'und durch eine Schar Independenten ersetzt werden. Das Parlament fügte sich, § off mann, Weltgeschichte :c. Iii. 17
   bis 1 von 1
1 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 1 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer