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1. Die Neuzeit - S. 277

1884 - Mainz : Kirchheim
Karls Xii. Siege über Polen. 277 schau, und schlug den König August am 19. Juli 1702 in der Schlacht bei Klissow, einem Dorse im südlichen Polen. Vergebens baten die Polen ihn um Frieden; er bestand auf der Entthronung des Königs, und setzte die Verfolgung fort, obgleich der größte Teil der Polen für die Beibehaltung Augusts, und nur der kleinere auf schwedischer Seite war. So stritten die nie einigen Polen mehrere Jahre lang, während die Schweden das Mark des Landes verzehrten. Endlich erreichte König Karl seinen Zweck, daß die Polen, freilich nur durch die schwedischen Waffen gezwungen, 1704 einen neuen König wählten, den 27-jährigen, wohlgebildeten und geistreichen Stanislaus Les-czin s ki. Aber August gab so schnell seine Ansprüche nicht auf. Die ihm ergebene Partei der Polen und die unter dem geschickten General Schulenburg stehenden Sachsen beschäftigten Karl mehrere Jahre hindurch, bis endlich dieser den nach Sachsen entflohenen August in diesem seinem Erblande aufzusuchen beschloß. Der Zug ging 1706 durch Schlesien. August geriet bald so ins Gedränge, daß er, um nicht auch Sachsen zu verlieren, die Hand zur Versöhnung bot. Der Friede wurde noch im selben Jahre in Altranstädt abgeschlossen, und August mußte darin der polnischen Krone entsagen und seinen Gegner Lesczinski als König anerkennen. Als Karl auf der Rückkehr (1707) durch Polen bei Posen mehrere Wochen rastete, ließ er sich durch seine Heftigkeit zu einer Grausamkeit verleiten, die sonst seinem Charakter fremd war. Ein liefländischer Edelmann, Patknl, also ein schwedischer Unterthan, hatte dem Könige von Polen, August , nicht nur zu dem Kriege mit Schweden geraten, sondern sich sogar erboten, den liefländischen Adel für August zu stimmen. Karl Xii. war deshalb höchst aufgebracht auf ihn, und hatte im Ranstädter Frieden die Auslieferung Patknls sich ausbedungen. August war so gewissenlos, den unglücklichen Mann aufzuopfern. Karl ließ ihn sogleich in Ketten legen und befahl, ihn in dem Städtchen Kasimirs in Polen hinzurichten. Dies geschah auf eine grausame Weise, indem der ungeschickte Henkersknecht dem Verurteilten durch 17 Schläge mit einem Rade die Glieder zerbrach und dann erst aus die flehentlichen Bitten des Geräderten, ihm den Kopf herunterhieb. Während Karl sich mit August in Polen und Sachsen herumgeschlagen hatte, war Peter nicht müßig gewesen. Er hatte die beiden wichtigen Inseln, die jetzt Schlüsselburg und Kronstadt heißen, und von denen jene am Ausflusse der Newa
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