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1. Die Neuzeit - S. 278

1884 - Mainz : Kirchheim
27b Der nordische Krieg. Erbauung Petersburgs. aus dem Ladoga-See, diese aber vor ihrer Mündung in den finnischen Meerbusen liegt, den Schweden weggenommen und beschlossen , in dieser Gegend eine neue Stadt zu bauen. die S t. Petersburg heißen sollte. Im Jahre 1703 legte er den ersten Grund dazu. Um den Bau schnell zu betreiben, wurden Tausende von Russen, Tattaren, Kosacken, Kalmücken, Finnen und anderen Nationen zusammen getrieben, zum Teil aus eiuer Ent-fcrnimg von 2—300 Meilen. Die Atmen fanden hier weder Obdach, noch Lebensmittel, noch Handwerkszeug. Täglich arbeiteten 20,000 Menschen; da sie aber keine Schaufeln und keine Schubkarren halten, so mußten sie die Erde mit den Händen aufklauben , und in ihren Rockschößen fortschleppen. Dabei gingen viel Tausend Menschen zu Grunde; indessen die Menge der Arbeiter förderte das Werk zusehends, und binnen vier Monaten stand^ schon die Festung fertig da. Nun ging es an den Bau der Stadt. Die ersten Gebäude waren hölzerne, elende Hütten; auch sehlte es au Einwohnern. Bald aber ließen sich hier Liefländer und andere nieder, die im Kriege ihre Häuser verloren hatten,, auch Matrosen lind Schiffsbauer, weil Peter in der Nähe große Schiffswerften anlegte, und endlich eine Menge der Arbeiter, welche den Rückweg in ihre Heimat scheuten. Ein glückliches Ungefähr fügte es, daß wenige Wochen nach Vollendung der Festung ein holländisches Schiff, welches Wein, Salz und andere nützliche Dinge geladen hatte, sich dem neuen Orte näherte. Peter, hocherfreut, warf sich gleich in feine Matrosenkleidung, fuhr ihm entgegen, und steuerte es selbst in den Hafen hinein, ohne daß der Schiffer wußte, daß es der Zar sei, der thu so freundlich empfing. Dieser richtete ihm daraus eine bequeme Wohnung ein, und lnd ihn znr Tafel, und hier erst erfuhr jener, daß fein Win, der fein Schiff in den Hafen gelootfet habe, kein anderer als der Zar Peter war. Dieser kaufte ihm seine Ladung zum Teil ab, befrachtete fein Schiff mit russischen Produkten, beschenkte ihn und jeden Matrosen reichlich und versprach ihm neue Geschenke, wenn er wieder kommen würde. Vergnügt fuhr der Holländer nach Hanse, und feine Erzählung machte auch andern Lust, nach Petersburg zu handeln; bald wurde der Hasen von zahlreichen holländischen Schiffern besucht. — Von Schlesien ans war Karl durch Polen und Litthauen gezogen, um seinen letzten Feind, den Zar Peter abermals anzugreifen. Er war erst Willens, über Smolensk nach Moskau vorzudringen. Aber plötzlich änderte er seinen Entschluß. Der siebzigjährige Hetmann der ukrainischen Kosacken, Mazeppa, redete ihn zu, sich nach der Ukraine zu wenden, wo eine Fülle von
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