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1. Die Neuzeit - S. 350

1884 - Mainz : Kirchheim
350 Napoleon in Portugal und Spanien. Krieg gegen Österreich. Prinzregent verließ am 29. November 1807, einen Tag früher als die Franzosen in Li ss a b o n einrückten, das Reich und fuhr unter englischer Bedeckung nach R i o I a n e i r o in Brasilien sogleich erschien das donnernde Dekret Napoleons: „Das Haus ^ragauza hat durch seine Flucht dem Reiche entsagt und zu regiereu aufgehört!" Das Laud wurde militärisch besetzt und Iunot zum General-Gouverneur ernannt. Jetzt kam die Reihe an Spanien selbst. Hier führte statt des schwachen Königs, Karl des Vi., ein Günstling desselben, Godoy, mit dem Titel „Friedensfürst" die Zügel der Regierung. Diesen Emporkömmling haßten die Großer? des Reiches, Insbesondere der Kronprinz. Napoleon gedachte aus diesem Zwiespalt Vorteil zu ziehen, und ließ Truppen in Spanien einrücken. Hierüber geriet das Laud in Bewegung, allerlei Gerüchte steigerten dieselbe und am 18. März 1808 brach der verhaltene Grimm in offenen Aufruhr aus. Erschrocken trat der König am folgenden Tage die Krone seinem Sohne, der als Ferdinand Vii. den Thron bestieg, ab. Allein durch List und Gewalt wußte Napoleon diesen znr Thronentsagung zu zwingen und ernannte seinen Brnder Joseph, bisher König von Neapel, zum Könige von Spanien; Neapel dagegen erhielt sein Schwager Murat. Aber in Spanien ergrimmte das ganze Volk bei der Nachricht von der Entthronung seiner Königsfamilie und schou nach sieben Tagen mußte der neue König Madrid wieder verlassen. Jetzt erhoben auch die Portugiesen die Waffen gegen Frankreich, außerdem landetet! 30,000 Engländer, und die französischen Truppen mußten Portugal raunten (1808). Da stellte sich Napoleon selbst an die Spitze der Truppen: es folgte Sieg auf Sieg, und der Kaiser zog in Madrid ein. Auch die Engländer wurden bis an die Küste zurückgedrängt; doch in dem größten Teil des Landes, namentlich in den Gebirgen, hielten sich die Spanier und eröffneten 1809 von hier aus einen erfolgreichen Vertilgungskrieg gegen die fremden Eroberer. Daher war es Napoleon sehr erwünscht, unter dem Vorwande, daß ihn die Bewegungen Österreichs zur Rückkehr nötigten, Spanien verlassen zu können. Österreich schien den günstigsten Zeitpunkt gewählt zu haben, um Frankreich entgegen zu treten. Es bot eine große Macht auf, und mit einer Thätigkeit und Begeisterung, die zu kühnen Hoffnungen berechtigen konnte. Auch wurde mit einem Mute gefochten, der ein besseres Schicksal verdient hätte. Aber Napoleon entbot die Truppen des Rheinbundes gegen Österreich; aus Spanien herbei eilend, stellte er sich an ihre Spitze, schlug in einer
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