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1. Die neueste Zeit - S. 36

1886 - Mainz : Kirchheim
36 Aufstand der Griechen. Ibrahim Pascha. ungestraft, und die Grausamkeiten der Türken konnten für die Griechen nicht als Rechtfertigung gelten. Zu den größten Schandthaten der Türken gehört das Blutbads welches sie im April 1822 auf der Insel Chios (Skio) anrichteten. Die Einwohner der Insel hatten einen Hausen gelandeter Landsleute mit Frohlocken ausgenommen, und die türkische Besatzung eingeschlossen. Sogleich erschien eine türkische Flotte zu deren Befreiung; die griechischen Schiffe entflohen, und überließen die Einwohner, die sich zur Wehre setzten, ihrem Schicksale. Es landeten nun gegen 40,000 Türken, die Unterwerfung verlangten, und da die Griechen mit Flintenschüssen antworteten, so drangen jene stürmend in die Stadt ein, und mordeten auf eine fürchterliche Weise. Bewaffnete und Wehrlose wurden niedergehauen, und der Toten waren so viele, daß es an Leuten fehlte, sie zu begraben. Selbst die Klöster, in denen gelehrte Geistliche die jungen Leute in den Wissenschaften unterrichteten — eine Art von Universität — wurden von Gruud aus zerstört, und Lehrer und Schüler ermordet. Dann fuhr der Kapndan-Pascha nach der Insel Cypern. Die Einwohner wurden entwaffnet, dann fielen die Türken über die Wehrlosen her, mordeten und brannten 23 Tage lang, und rotteten an 7000 Familien ans, blos weil sie acht Monate vorher Miene gemacht hatten, sich gegen die türkische Herrschaft zu empören. Der Kamps zwischen Türken und Griechen währte mit gegenseitiger Erbitterung zu Wasser und zu Lande unter mancherlei Abwechselung fort; bald siegten die einen, bald die andern. Vorzüglichen Heldenmut bewiesen die Einwohner von I p s a r a, als der Kapndan-Pascha 1823 dort landete. Nach einem wütenden Gefechte zogen sich die tapferen Griechen bis nach dem hochliegenden, festen Kloster San Nikolo zurück, und als die Türken auch hier stürmten, sprengten sich jene mit ihren Feinden zugleich in die Luft. Im Jahre 1825 schickte der Pascha von Ägypten, Mehe-med Ali, aus Verlangen des Sultans seinen Sohn Ibrahim Pascha nach Morea, nm mit einem Heere Araber und Ägypter die Halbinsel zu erobern. Aber vergebens bemühte sich Ibrahim, den Griechen das ganze Land zu nehmen; zwar eroberte er mehrere Festungen, auch Tripolizza, wieder, aber hie und da wurde er zurückgeschlagen, wenigstens konnte er sich der ganzen Halbinsel nie bemächtigen. Ein anderes Heer, aus Türken bestehend, stand unter Redschid Pascha' s Anführung nördlich von Morea , und belagerte die am Eingänge des Meerbusens von Ko-
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