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1. Die neueste Zeit - S. 59

1886 - Mainz : Kirchheim
Die Niederlande. Wilhelm I. 59 stellt. — So ward die Revolution des Juli 1830 geschlossen, und der Stern der Bourbonen war zum drittenmal untergegangen; wie lange aber die Sonne des Julithrones über Frankreich leuchten werde, lag im Dunkel der Zukunft. Ii. Von der Julirevolution bis zur Februarrevolution in Frankreich (1830—1848). 1. Die belgische Revolution (1830—1837). Die französische Julirevolution wirkte wie ein elektrischer Schlag auf das übrige Europa zurück: überall, wo die herrschende Unzufriedenheit Gährnngsstoffe aufgehäuft, fand das Beispiel der Pariser in mehr oder weniger folgenschweren revolutionären Bewegungen Nachahmung. Zunächst war dies in dem seit dem Wiener Frieden mit Holland zu dem „Königreich der vereinigten Niederlande" verbundenen Belgien der Fall. Dieses Königreich, das die Politik der Großmächte zu dem Zwecke geschaffen, als Bollwerk gegen etwaige erneuerte Eroberungsgelüste Frankreichs zu dienen, schien bei seiner starken Bevölkerung , seinen zahlreichen Festungen, dem natürlichen Schutz durch Meer und Ströme, wie bei seiner trefflich entwickelten Industrie, seinem bedeutenden Kolonialbesitz und seinem blühenden Seehandel alle Bedingungen zu vereinigen, die einen Staat reich, mächtig und angesehen zu machen geeignet sind; nichtsdestoweniger trug das neue Königreich von Anfang an in dem Zwiespalt der Bestandteile, ans welchen es zusammengesetzt war, den Keim der Auflösung in sich, die nur eine Frage der Zeit sein konnte. Obgleich die Holländer nur den dritten Teil der Gesamtbevölkerung des neuen Staates bildeten, betrachteten sie sich als das herrschende Volk; die Belgier waren jedoch ihrerseits um so weniger geneigt, sich der minder zahlreichen, durch Sprache, Sitte und Religion von ihnen geschiedenen holländischen Nation unterzuordnen, als ihr Land nicht auf dem Wege der Eroberung, unter deren Herrschaft gelangt, sondern nur durch den Macht-spruch der Großmächte, unter der Voraussetzung einer weisen und gerechten Regierung des gemeinsamen Oberhauptes mit Holland zu einem Staatsganzen vereinigt worden war. König Wilhelm I. selbst behandelte, indem er sich nnklugerweise einseitig aus die Holländer stützte, das ihm anvertraute Belgien wie eine eroberte Provinz und rief dadurch nicht
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