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1. Die neueste Zeit - S. 61

1886 - Mainz : Kirchheim
Gährung in Belgien. Auftreten der Regierung. 61 neuer Zöglinge untersagt und diejenigen, welche im Auslande studiert hatten, von allen Ämtern ausgeschlossen. Endlich im Oktober 1825 wurden alle kirchlichen katholischen Lehranstalten geschlossen und ihre Besitzungen eingezogen. Zwar bewog die wachsende Unzufriedenheit der Belgier die Regierung zum Einlenken , allein die calvinisch-oranische Partei vereitelte die Ausführung. — Mit der kirchlichen Partei vereinigte sich die sehr zahlreiche, von de Pott er geführte, freigesinnte, welche ähnliche Zwecke verfolgte wie ihre Gesinnungsgenossen in Frankreich, und wie dort die Gemüter sich unter dem Einfluß der stürmischen Kammerdebatten mehr erhitzten, so geschah das gleiche auch in Belgien. Im Jahre 1829 fühlte sich die belgische Gegenbewegung stark genug, um in den Deneralstaaten vollständige Gleichstellung der Belgier mit den Holländern zu verlangen. Der König wies diese Forderung mit den schärfsten Ausdrücken der Unzufriedenheit zurück, und der Justizminister van Maanen setzte alle diejenigen Staatsdiener ab, welche sich als Deputierte der Gegenbewegung angeschlossen hatten. Als man aber Sammlungen zu gunsten der aus ihren Stellen Entlassenen veranstaltete, erklärte die Regierung dies für Hochverrat und ließ allen Beteiligten den Prozeß machen, der jedoch im April 1830 vor dem Gerichtshöfe zu Brüssel mit einer Niederlage der Regierung endete , indem de Potter und zwei andere nur zu mehrjähriger Verbannung verurteilt und die übrigen freigesprochen wurden. So lagen die Dinge in Belgien, als in Frankreich die Julirevolution ausbrach. So sehr jedoch auch der Sieg der Pariser Revolution die Hoffnungen der belgischen Gegenbewegung erhöht und die Gährung unter dem Volke gesteigert hatte, verstrichen doch mehrere Wochen, ohne daß es zu Ruhestörungen kam. Indessen wurden zu Brüssel Vorkehrungen zu großen Festlichkeiten für die Vermählung der Prinzessin Mariane, der Tochter Wilhelms I., mit dem Prinzen Albrecht von Preußen,, dem jüngsten Sohne des Königs Friedrich Wilhelm Iii., getroffen, die am 25. August, als dem Geburtstage des Königs, vollzogen werden sollte. Am 23. August waren an den Straßenecken in Brüssel Zettel mit den Worten zu lesen: „Montag Feuerwerk, Dienstag Illumination, Mittwoch Revolution!" Infolge dessen unterblieben die geplanten Festlichkeiten und nur die Festoper sollte am 25. August zur Ausführung gebracht werden. Man hatte dazu unklugerweife die damals noch ganz neue Oper von Au6er „Die Stumme von Portici" gewählt, in welcher der Aufstand des Masaniello in Neapel zur Darstellung gebracht isl
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