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1. Die neueste Zeit - S. 89

1886 - Mainz : Kirchheim
Kampf mit Sultan Mahmud Ii. Die Großmächte. 89 ägyptische Seemacht anzugreifen, mit der ganzen Flotte zu Mehemed Ali über. Mahmud Ii. erlebte die Kunde von diesem furchtbaren Schlage nicht mehr. Er war am 30. Juni 1839 gestorben, und ihm aus dem von allen Seiten umstürmten Throne sein erst 16 Jahre alter Sohn, Abdul Medschid, gefolgt. Der schon bejahrte, aber in Staatsgeschäften erfahrene Chosrew Pascha wurde zum Großvezier ernannt und traf die kräftigsten Maßregeln. Die Schwäche des Reiches wohl erkennend, wandte er sich an die Großmächte um Beistand und Vermittelung. Mer Mehemed Ali verlangte jetzt den erblichen Besitz der von ihm unterworfenen Länder, und dadurch kam das Bestehen der Türkei überhaupt in Frage. Doch die europäischen Großmächte hielten den Untergang noch auf. Sie erklärten einmütig, daß sie das Fortbestehen der Türkei in ihren Schutz nähmen. Bald aber trat auch hier eine Meinungsverschiedenheit ein. Frankreich glaubte seinen Borteil im Orient durch die Begünstigung Mehemed Ali's zu erreichen und geleitet vou dem kriegslustigen Ministerium Thiers bewirkte es die Absetzung des Großveziers Chosrew; auch wollte die französische Regierung an den Maßregeln gegen den Bice-könig von Ägypten nicht teilnehmen. Da schlossen Österreich, Preußen, England und Rußland, ohne Frankreich, am 15. Juli 1840 eine Verbindung mit der Türkei. Mehemed sollte auf den Besitz von Ägypten beschränkt werden, diesen jedoch erblich erhalten. Frankreich, über den ohne seine Zustimmung geschlossenen Vertrag erbittert, rüstete mächtig, und ungeachtet Louis Philipp selbst durchaus nicht für den Krieg war, drohte doch das Zerwürfnis der Mächte mit einem europäischen Kriege. Allein die Mächte ließen sich nicht »beirren. Als Mehemed Ali auf die an ihn gestellten Forderungen nicht einging, begannen die Feindseligkeiten. Eine englisch-österreichische Flotte segelte nach der Küste Syriens; Acre wurde erstürmt, Alexandria von dem englischen Befehlshaber Napier bombardiert, so daß sich die Bevölkerung daselbst gegen den Vtceföuig erhob. Dieser mußte sich jetzt zur Räumung von Syrien, Arabien und Kandia verstehen und mit dem erblichen Paschalik von Ägypten, unter türkischer Oberhoheit, begnügen. Er ist am 10. November 1848 gestorben, woraus sein Enkel Abbas das Paschalik Ägypten erhielt, nach dessen Tode 1854 Said Pascha Vieekönig wurde. Die Türkei war somit gerettet, hatte aber durch Anrufung der fremden Mächte den offensten Beweis ihrer Ohnmacht ab-
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