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1. Die neueste Zeit - S. 201

1886 - Mainz : Kirchheim
Preußens Bestrebungen. Stellung zu Österreich. 201 Entschluß, diese Länder überhaupt nicht wieder fahren zu lassen, sondern für Preußen zu erwerben. Das Land bot viel Verlockendes , es war wegen seiner unvergleichlichen Lage zwischen zwei Meeren, mit seinen tief einschneidenden Buchten, seinen trefflichen Häfen, wie geschaffen für die Entwickelung Preußens auch zur See. Aber wollte Preußen diese Läuder für sich in Anspruch nehmen, so mußte es sich auch gefaßt machen auf den thätlichen Widerstand des Auslandes, mußte gefaßt sein auf den Widerstand der deutschen Fürsten, welche eine Machtvergrößernng Preußens als eine sie treffende Verletzung ansahen, vor allem auf eine Opposition von seiten Österreichs, welches zu den Bestrebungen Preußens unmöglich schweigen konnte. Dazu war im eigenen Lande der noch unausgeglichene Zwiespalt zwischen Regierung und Volksvertretung, selbst der Krieg gegen Dänemark war ja mit Geldern geführt worden, die der Minister gegen den Willen der Kammer „genommen hatte, wo er sie fand." Aber ein Zurückweichen von dem einmal gefaßten Plane wollte Bismarck nicht. Uud weun dann Österreich wirklich zum Schwerte griff und unter der Fahne des Rechtes den preußischen Vergrößerungsgelüsten entgegenzutreten suchte, so hoffte er auch diesen Gegner aus dem Felde zu schlagen und zugleich seine Pläne hinsichtlich der Hegemonie Preußens in Deutschland zu realisieren. Unter diesen Verhältnissen mußte es über kurz oder lang znm Kampfe kommen. Österreich, um die Breite Deutschlands von dem miterkämpften Lande getrennt, konnte für sich selber keinen Gewinn aus der Beute Ziehen und hätte am liebsten die Herzogtümer dem Herzog Friedrich überlassen, da dadurch ein selbständiger Mittelstaat an einer für Preußens Pläne lästigen Stelle erwuchs. Zunächst freilich übernahmen die beiden Großmächte die Verwaltung des herrenlosen Landes durch Einsetzung einer gemeinsamen Regierung, vor der die Bnndeskommiffare im Dezember 1864 weichen mußten; aber noch gegen Ende des Jahres schlug Österreich vor, die Länder dem Herzog Friedrich zu übergeben, was Preußen mit der Erklärung zurückwies, nicht eher auf die Erbfolgefrage eingehen zu können, als bis die künftige Stellung Preußens in den Herzogtümern bestimmt fei. Im Februar 1865 bezeichnete Bismarck diese Forderungen näher: festes und unauflösliches Bündnis des neuen Staates mit Preußen , welches unbedingte Verfügung über die Land- und Seemacht erhält; Beitritt der Herzogtümer zum Zollverein, Abtretung von Sonderburg, Friedrichsort und eines Gebietes, das zur Befestigung der beiden Endpunkte des noch zu erbauenden Nor dost seek an als erforderlich ist. Ohne eine
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