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1. Die neueste Zeit - S. 219

1886 - Mainz : Kirchheim
Politische Parteien. Die äußere Politik. 219 ner doch sehr groß. Die Legitim! st en, welche auf eine Wiederherstellung des Königtums hofften, hielten sich von der Regierung fern und näherten sich derselben auch dann nur vereinzelt , als die beabsichtigte Verföhuuug zwischen der älteren (Graf v. C h a m b o r d, s. S. 51.) und der jüngeren (Graf v. Paris, Sohn des Herzogs von Orleans, s. S. 112) bonrbo-nischen Linie gescheitert war. — Schroffer als die königlich Gesinnten standen die Republikaner der uapoleonischen Herrschaft gegenüber. Viele hervorragende Persönlichkeiten verharrten als unversöhnliche Widersacher in der Fremde, einen neuen Umschwung in dem tiefbewegten Lande erwartend, und in Frankreich selbst traten bei manchen Gelegenheiten, wie dem Begräbnis des Volksdichters Beranger (17. Jnli 1857), anti-bonapar-tistische Gesinnungen zutage. Aber Napoleon Iii. war auf seiner Hut. Gleich seinem Oheim stützte er sich zunächst aus eine weitverzweigte, wachsame Polizei und dann vor allem auf sein schlagfertiges Heer, dessen Offiziere die bevorzugte Stellung, welche er ihnen im Staate und in der Gesellschaft einräumte, mit Treue und Hingebung vergalten. Ein mit großer Klugheit entworfenes Vereinsgesetz gab der Regierung die Mittel an die Hand, das Assoziationswesen sorgfältig Zu überwachen, und die gegen die Presse ergriffenen strengen Maßregeln — inbern jeder Artikel die Überschrift des Verfassers tragen mußte — stellten die Journalistik fast unter die Vormnnbfchaft der Regierung, nicht zu gebenken, daß eine offiziöse Broschürenlitteratnr die kaiserlichen Jbeen aussprach, beutete und verteidigte. Die gläuzenbsten Triumphe feierte Napoleon auf dem Felbe der äußeren Politik. Im Bunbe mit E n g l a n b trat er als Schützer der Türkei gegen R u ß l a n b auf (f. S. 162), und wenn auch der baburch hervorgerufene Krim krieg das französische Reich nicht vergrößerte und Rnßlanb nicht aus feiner Stellung als Großmacht verbrängte, so hatte berselbe boch zur Folge, daß Frankreich aus dem Pariser Friebenskongreß das entscheibenbe Wort führte, daß der „heilige Bnnb" in feinen innersten gäben zerrissen warb , und daß sowohl der russische Hof, welcher dem neuen Kaiser anfangs die fürstliche Anrebe: „Mein Bruder" verweigert hatte, als auch die übrigen europäischen Regierungen sich nm Napoleons Gnnst und Freuubschaft bewarben. — Von noch wichtigeren Folgen war Napoleons Einmischung in die Angelegenheiten Italiens. Er erreichte baburch , daß der Einfluß Österreichs in Italien gebrochen warb, daß Frankreichs Verbünbeter Viktor E m a n u e I die
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