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1. Die neueste Zeit - S. 281

1886 - Mainz : Kirchheim
Greuel der Commune in Paris. 281 den Angriff wiederholte, feuerten die Kanonen des Monte V a-1 e r i e n (das einzige Fort, welches nicht in die Hände der Anfstänbifchen gefallen war) so erbarmungslos in die wirre Menge, daß zahllose Opfer die Ebene bebecftett und Taufenbe sich gefangen nehmen ließen. Die gefangenen Offiziere würden kriegsgerichtlich erschossen. Die Commune entnahm baraus natürlich das Recht, in gleicher Weise vorzugehen, und ba sie keine Gefangenen hatte, so nahm sie Geiseln aus der Mitte der „Ver-bächtigen," die in Paris geblieben waren, vor allem den Erzbischof Darb 0 y und anbere Priester , und brohte , für jebe fernere Erschießung in Versailles, brei von biesen zu töten; gegen Thiers, Favre u. A. würde überbies Anklage vor einem Volksgericht erhoben und ihr Vermögen eingezogen; Thiers' Haus würde einige Wochen später von Grunb aus zerstört. Die Kämpfe zwischen Paris und Versailles bauerten inzwischen Tag für Tag fort: Macmohon, der am 3. April mit dem Oberbefehl über die Regierungstruppen betraut worben war, hatte noch wenig Glück gehabt, ja es war den Commnnetruppen sogar gelungen, beträchtliche Erfolge zu erringen und wenn diese auch wieder zerronnen waren, so behaupteten die Kommunalen sich boch in ihren Stellungen, und erst am 25. April fühlte man sich in Versailles im staube, den förmlichen Angriff auf die Forts zu beginnen. Nicht weniger als 128 Batterien eröffneten in den nächsten Tagen ihr Feuer; am 9. Mai würde das Fort Isfy genommen , fünf Tage später auch Vanves und wieber nach Zwei Tagen Montrouge. Jebes derartige Mißgeschick führte in Paris zu Absetzungen, Verhaftungen und Gewaltthätigkeiten. Inzwischen war am 2. Mai ein Wohlfahrtsausschuß in Thätigkeit getreten , neben welchem auch das alte Ceutralcomitee fortfuhr, sich in alles zu mischen, so daß von einer einheitlichen Leitung nirgenbs die Rebe sein konnte. Die natürliche Folge war, beiß die wilbesten und wütenbften unter den Führern die einflußreichsten würden. Zerstörungsmaßregeln, die lange hingehalten waren, wie die Zertrümmerung der Venbomesäule, würden nun in aller Eile ausgeführt; von einem „Korps der Rächer" würden die Verhaftungen Verbächtiger zu Hunberten vollzogen; das Revolutionstribunal eröffnete feine Thätigkeit und auf Antrag eines Mitgliedes besselben beschloß die Commune am 20. Mai beim Einbringen der Regierungstruppen, alle öffentlichen Gebäube in Braub zu stecken. Das Gefühl von dem nahen Ende der Schreckensherrschaft stachelte alle Seibenfchaften zum höchsten Aufruhr an: wenn es benn zu sterben gelte , so wolle man, hieß es, der Freiheit wenigstens eine würbige Leichenfeier
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