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1. Die neueste Zeit - S. 284

1886 - Mainz : Kirchheim
"284 Frankreich. Die dritte Republik. Freiheit des Unterrichts u. s. w. in Deutschland verfolgten geistlichen Orden und katholischen Priester eintraten und gegen die Altkatholiken ins Feld zogen. Das veranlaßte den Reichskanzler Fürsten Bismarck, durch deu deutscheu Gesaudteu in Paris, den Grafen von Arnim, Beschwerde beim französischen Ministerium zu erheben. Infolge dessen richtete der Kultusminister ein Schreiben an die Bischöfe (26. Dezember 1873), in welchem alles widerraten wird, was Mißhelligkeiten veranlassen könnte. Aber der Ton dieser Rüge war Bismarck zu sauft, zudem nahm sich die französische Presse der Bischöfe an. Deshalb erklärte Bismarck in einem Schreiben an die deutscheu Vertreter bei den Höfen, daß er die Erhaltung des Friedens zwar wünsche, aber wenn ein Zusammenstoß unvermeidlich sei, selbst den geeigneten Zeitpunkt wählen werde. Der Erfolg hiervon war, daß Minister Fonrton den „Univers," in welchem der Hirtenbrief des Bischofs von Perignenx abgedruckt war, auf zwei Monate unterdrückte. Buffet hatte wie Broglie die Anschauung, daß die Republik die Permanenz der Revolution sei, weshalb auch er für die Republikaner nicht günstig gestimmt war. Dagegen unterstützte er die Katholiken im Kampfe gegen Rationalismus und Materialismus. Diesem wurde denn auch eine Hauptwaffe entwunden. Die Nationalversammlung nahm nämlich (Mai 1875) die Gesetze über die Freiheit des höheren Unterrichts an, -als deren Verfechter Bischof Dnp anlonp von Orleans mit feurigem Eifer auftrat. Katholiken und andere Religionsgesellschaften durften demgemäß Universitäten gründen, welche die gleichen Rechte mit der Staatsuniversität zu Paris besitzen sollten. Noch im nämlichen Monate gingen die Katholiken daran, solche Universitäten in Lille, Paris, Orleans, Angers, später in Toulouse, Poitier und Montanban ins Leben zu rufen, wozu die nötigen Summen rasch gezeichnet wurden. Darüber gerieten nun die Liberalen und Roten in Ärger und Wut, die Presse begann Gift und Galle zu speien. An der Spitze der Katholikenfeinde stand G a m b e 11 a , der besonders die Agitation für die Wahlen zur Deputiertenkammer (20. Febr. 1876) leitete; diese brachten den Republikanern eine Majorität, so daß die Bildung eines neuen konservativ-republikanischen Ministeriums zu stände kam. Obgleich dieses den Republikanern mehr entsprach und der Protestant W a d d i n g t o n als Minister des Unterrichts den Katholiken ihre errungenen Vorteile wieder zu entreißen suchte, gab es doch bald Konflikte in den Kammern, denen auch Uneinigkeiten in den Ministerien selbst folgten. Daher trat 3 ul es Simon
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