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1. Die neueste Zeit - S. 289

1886 - Mainz : Kirchheim
Rumänien, Serbien und Montenegro. 289 Von den europäischen Vasallenstaaten der Türkei hatte Rumänien durch seine Lage und durch die Person seines Fürsten eine besonders vorteilhafte Stellung der Psorte gegenüber. Aber auch hier war das Parteiwesen so groß, daß Fürst Karl ernstlich den Gedanken erwog, seine Krone niederzulegen. Die ersten Zerwürfnisse mit der Türkei drohten daraus zu entspringen, daß diese den Rumänen das Recht streitig machte, Handelsverträge mit dem Auslande zu schließen; sie zog aber dabei den Kürzeren; denn Österreich erklärte, daß es ohne Rücksicht aus die Pforte einen Vertrag mit Rumänien abschließen werde und daß es dem Fürsten nicht einmal raten könne, zuvor die Erlaubnis des Sultans einzuholen; Rußland und Deutschland waren derselben Meinung und der Vertrag kam wirklich zu stände. In Serbien hatte sich die Regierung anfangs mehr zu Österreich geneigt, schwenkte aber allmählich zu Rußland über. Seitdem häuften sich die Reibungen mit Österreich und nahmen einen sehr ernsten Charakter an, als bei der Mündigkeitserklärung des Fürsten Milan (22. August 1872) die ungarischen Serben sich zahlreich bei den Festlichkeiten in Belgrad einstellten und darüber von dem ungarischen Ministerium zur Verantwortung gezogen wurden. Das Verhältnis zur Pforte war von jeher ein schlechtes gewesen und wurde noch gespannter, seitdem die Türken sich weigerten, den von ihnen besetzten und von Serbien beanspruchten Ort Klein-Zwornik (am rechten Drina-User) herauszugeben. Die Erbitterung teilte sich auch dem Volke mit und die im Juli 1875 beginnenden Unruhen in der Herzegowina erhitzten die Gemüter noch mehr; laut forderte die öffentliche Meinung den Krieg gegen die Türkei. Die Geldmittel wurden bewilligt und die Ansammlung serbischer und türkischer Trnppen anf beiden Seiten der Grenze waren deutliche Anzeichen, daß es nur noch eines Funkens bedürfe, um den angehäuften Zündstoff in Brand zu setzen. Genau ebenso gespannt waren die Beziehungen der Türkei zu Montenegro geworden, besonders seit dem Blutbad von Podgoritza (Oktober 1874). Ohne Waffen, wie es die Polt-zeiorduung vorschrieb, waren etwa 20 Montenegriner zu Handelszwecken in diese türkische Grenzstadt gekommen; da wurde der Kaufmann, mit dem sie besonders zu thun hatten, erschossen. Es verbreitete sich das Gerücht, der Thäter sei ein Montenegriner , und sofort stürzten sich die Türken auf die wehrlosen Fremden und machten sie sämtlich nieder; andern Tags erlitt eine Anzahl ihrer Landsleute in der Umgebung von Podgoritza § off mann, Weltgeschichte :c. Iv 19
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