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1. Die neueste Zeit - S. 294

1886 - Mainz : Kirchheim
294 Der russisch-türkische Krieg. Großfürst Nikolaus sein Hauptquartier nach Tiruowa verlegen und Fürst Tscherkaßky die Reorganisation der Verwaltung Bulgariens vornehmen konnte. Vier Tage nachher wurde auch die wichtige Donausestuug Nikopoli zur Kapitulation gezwungen und die Städte S e l w i und L o w atz besetzt; und als die Generale G n r k o und M i r s k i nach scharfen Kämpfen mit den Truppen R e o u f P a s ch a ’ § den Schipkapaß und den K a n-kiöipaß in Besitz nahmen, als im Süden des Balkan ihre raschen Reiterscharen über Eskri-Sagra, Karabnnar, Jamboly bis nach H a r m a n l y zwischen Adrianopel und Philippopel vordrangen und im Thale der Maritza sich lagerten, da hatte es den Anschein, als ob der Feldzug in wenigen Wochen zu Ende sein und die Russen in Konstantinopel einziehen würden. Die Schuld an den bisherigen Unfällen der Türken trugen der Oberbefehlshaber und der Kriegsrat in Konstantinopel; die Verhältnisse änderten sich auch sofort, als M e h e m e d A l i Pascha das Oberkommando über die Donauarmee erhielt und der energische Osman Pascha mit 30,000 Mann die von Hügeln umgebene Stadt P lew na in Besitz nahm und zu einem festen Stützpunkte machte. Vergebens suchten nun die Russen die Türken aus ihren verschanzten Stellungen zu werfen und sich der Stadt zu bemächtigen: nach einer mörderischen Schlacht, worin die Russen 8000 Tote und Verwundete auf dem Platze ließen, mußten sie sich zurückziehen. Zum Glück für die Russen machte Osman Pascha keinen Versuch, nach der Donau vorzn- i rücken. Er zog es vor, um Plewna einen Ring von Verschan- j znngen anzulegen, der einen Flächenraum von zwei Quadratmeilen umschloß, und mittelst zahlreicher Batterien eine unein- j nehmbare Verteidigungsstellung zu schaffen. Dadurch gewannen die Russen Zeit, neue Armeekorps herbeizuziehen und die Rumä- j nen durch einen Kriegsblind zur thätigen Teilnahme an den ferneren Operationen zu gewinnen. Aber trotz der tapfern Gefechte konnte Plewna lange Zeit nicht erobert werden. Auch an an- dern Orten, in den schwarzen Bergen, im nördlichen Bulgarien -und im asiatischen Armenien machten die Türken'energische Anstrengungen, ihrer Feinde Meister zu werden oder sie wenig- jl stens vor weiterem Vordringen abzuhalten. S ul ei m a n P a sch a drang an die Maritza vor und zwang General Gnrko nach dem Schipkapaß zurück. Die Türken folgten den Abziehenden mit Sengen und Brennen. Hierauf legte sich Suleiman mit etwa 40 Bataillonen quer vor den Schipkapaß und machte jedes weitere Vorrücken der Feinde unmöglich Dagegen war er nicht im stände, die Russen aus ihren Verfchanzuugen zu vertreiben und
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