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1. Die neueste Zeit - S. 296

1886 - Mainz : Kirchheim
296 Der russisch-türkische Krieg. glänzendsten Kriegsrhaten erhoben. Dies erkannte auch Kaiser Alexander an, der am folgenden Tage an der Seite seines Bruders in die Stadt einritt, dem verwundeten Feldherrn den Degen zurückgab und ihm Charkow zum Aufenthaltsort anwies. Die Zahl der Gefangenen betrug 36,000 Gemeine, 2000 Offiziere niederer Grade, 128 Stabsoffiziere und 10 Pascha's. Mit der Katastrophe von Plewna war das Schicksal des rufsiscy-tür-kischeu Krieges entschieden, wenn auch die Waffen noch nicht zur Ruhe kamen. In den Weihnachtstagen stiegen die russischen Soldaten Gurko's über den von Eis und Schuee starrenden Etropol-Paß des Balkan in die Ebene von Sofia hinab. Da rief die Türkei in einem Rundschreiben an die Großmächte die Vermittelung Europa's an. Die Russen zögerten nicht, den Steg von Plewna auszunützen , um durch Erfolge im Feld auf dem Friedenskongreß, woselbst die europäischen Mächte eine neue Ordnung in den orientalischen Zuständen zu begründen gedachten, mit desto größeren Ansprüchen austreten zu können. Trotz der Ungunst der Witterung und der Jahreszeit bewältigten die auf S o f i a losrückenden Garden Skobelews mit leichter Mühe jeden Widerstand, umzingelten daun, mit der Armee des Generals Radetzky vereinigt, die in dem Schipkapaß ausgestellten türkischen Truppen und zwangen sie nach mehrstündigem Kampse zur Ergebung. 30,000 Mann samt dem Kommandanten gerieten dadurch in russische Kriegsgefangenschaft. Wer sollte dem russischen Heere den Marsch nach Konstantinopel verlegen? Vergebens suchten die Engländer zu vermitteln; in Petersburg lehnte man jede Einmischung ab; vergebens sandte der Sultan zwei Bevollmächtigte nach K a s a n l i k, um mit dem Großfürsten Nikolaus über Frie-densbediuguugen zu unterhandeln; die Operationen im Felde wurden darum nicht eingestellt. Die Einnahme von Philippopel und Adrianopel schnitt dem von Gurko verfolgten Suleiman Pascha die Rückzugslinie nach Konstantinopel ab. Diese unerwarteten Erfolge der russischen Waffen belebten die Kriegspolitik des Londoner Kabinets. Es fuhr eiue englische Flotte in die Dardanellen ein, doch kam es zu keiner kriegerischen Handlung, da inzwischen zu Adrianopel ein Waffenstillstand geschlossen wurde (31. Januar 1878). Aus den dort vereinbarten Bedingungen folgte dann am 3. März der Friede von San Stefano. Danach wurden die Fürstentümer Serbien, Montenegro und Rumänien für unabhängig erklärt und erhielten
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