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1. Hilfsbuch für den Unterricht in der Deutschen Geschichte - S. 47

1896 - Freiburg im Breisgau [u.a.] : Herder
2. Karl der Große. 47 Sachsen (angeblich 4500) enthaupten. Jetzt raffte sich das ganze Volk zu verzweifeltem Widerstande auf. Aber Karl siegte in zwei Schlachten (bei Detmold und an der Hase), so daß die Kraft der Sachsen allmählich erlahmte. Widukind ließ sich mit andern sächsischen Edlen taufen (785). Später soll er das Kloster Enger bei Herford gestiftet haben, in dessen Kirche man noch heute sein Grab zeigt. Sein Andenken blieb unter seinen Stammesgenossen lebendig und wurde mit einem reichen Kranze von Sagen geschmückt. o) Die letzten Aufstandsversuche (793—804) und die Errichtung der sächsischen Bistümer. Nach achtjähriger Ruhe loderten noch einmal gefährliche Aufstände empor. Als ein treffliches Mittel, das Feuer zu dämpfen, erwies sich die Verpflanzung sächsischer Familien nach dem fränkischen Reiche1 und die Ansiedelung fränkischer Kolonisten im Sachsenlande. Das Christentum that dann das übrige, um die Sachsen fester an das Frankenreich zu ketten. Allmählich, zum Teil erst unter Karls Nachfolger, wurden folgende acht Bistümer gegründet: Münster, Osnabrück, Paderborn. Minden, Bremen, Verden, Hildesheim, Halberstadt. ^ So zähe die Sachsen an ihrem Heidentum festgehalten hatten, ebenso innig umfaßten sie nun die christliche Lehre. Der beste Beweis hierfür ist der bald nach den Sachsenkriegen entstandene Heliand, eine dichterische Bearbeitung der Lebens- und Leidensgeschichte des Heilandes in sächsischer Mundart. e) Die Bedeutung der Sachsenkriege für die deutsche Geschichte. Durch die Sachsenkriege wurde der letzte deutsche Stamm, der Hauptvertreter des niederdeutschen Volkstums, für das Christentum gewonnen und in dieselbe staatlich-kirchliche Gemeinschaft mit den übrigen Deutschen eingeführt. Erst dadurch ist die Bildung einer deutschen Nation möglich geworden, welche auf der Verbindung der füd-, mittel-und norddeutschen Stämme zu einem staatlichen Ganzen beruht. c) Der Krieg gegen Tassilo und die Aushebung des Herzogtums Bayern. Der Herzog Tassilo (S. 45) wurde von Karl durch die Entfaltung einer gewaltigen Heeresmacht zur Huldigung gezwungen. Aber er gab den Versuch nicht auf, sein Herzogtum selbständig zu machen, und verband sich sogar mit dem wilden Nomadenvolke der Avaren (s. unten). Karl lud ihn vor eine Reichsversammlung. Tassilo wurde zum Tode verurteilt, aber vom Könige begnadigt und, wie einst Desiderins, in ein fränkisches Kloster geschickt (788). Mit dem Sturz der Agilol-fiuger wurde das Stammesherzogtum in Bayern und damit die Gefahr 1 An diesen Vorgang erinnern noch heute zahlreiche Ortsnamen, wie Sachsenhausen bei Frankfurt a. M.
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