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1. Hilfsbuch für den Unterricht in der Deutschen Geschichte - S. 71

1896 - Freiburg im Breisgau [u.a.] : Herder
4. Otto Iii. 71 den wißbegierigen Jüngling. Er nährte in ihm die Begeisterung für die Herrlichkeit des alten römischen Reiches und wies ihn darauf hin, daß er „Grieche von Geburt, Römer durch die ihm übertragene Herrschermacht" sei. Gleichzeitig ergriffen die Mahnungen frommer Einsiedler und Mönche das Gemüt des Königs. Auf seinem ersten Zuge nach Italien wurde er ein Freund des Bußpredigers Adalbert von Prag, der später als Missionar zu den heidnischen Preußen ging und von diesen erschlagen wurde. c) Die beiden ersten Nömerzüge. Ter erste deutsche und der erste französische Papst. Der erste Römerzug glich einer frommen Wallfahrt, indem die deutschen Bischöfe dem Könige mit Gebeten und Psalmengesängen das Geleite gaben. Zu Rom war eben der Papst gestorben. Otto benutzte die Gelegenheit, um seinen Vetter Bruno als Gregor V. auf den päpstlichen Stuhl zu setzen. Von ihm, dem ersten deutschen Papst, ließ er sich zum Kaiser krönen (996). — Auf seinem zweiten Römerzug erhob Otto, da inzwischen Gregor V. gestorben war, an dessen Stelle seinen Lehrer und Freund, den Franzosen Gerbert, der den Namen Sylvester Ii. annahm (999). Dann erbaute er sich auf dem Aventin einen Palast und führte hier die Tracht und den Brauch (Ceremoniell) des byzantinischen Hofes ein. „Das goldene Rom" sollte der Mittelpunkt seines Reiches werden. ä) Ottos Wallfahrt nach Gnesen und Aachen. Im Jahre 1000 unternahm der Kaiser eine Bußfahrt zu dem Grabe seines Freundes Adalbert in Gnesen. Ihm zu Ehren erhob er Gnesen zu einem Erzbistum, wodurch die kirchliche und damit zugleich die politische Verbindung Polens mit Deutschland gelockert wurde (S. 65). Von Gnesen begab er sich nach Aachen und ließ sich die Gruft Karls des Großen öffnen. e) Ottos dritter Römerzug und Ende. Mit unwiderstehlichem Drange trieb es den schwärmerischen Kaiser zum drittenmal nach Rom. Doch die Römer vergalten ihrem Wohlthäter mit Undank und nötigten ihn, die Stadt zu verlassen. Bald darauf starb er auf der nahen Burg Paterno. Die Deutschen, welche seine Leiche nach der Heimat geleiteten, hatten sieben Tage lang erbitterte Kämpfe mit den Italienern zu bestehen. Die Beisetzung erfolgte im Aachener Münster. So ruhte der „thatenlose" neben dem „thatenreichsten" Mann1. 1 Vgl. Platens Gedicht „Klagelied Kaiser Ottos Iii."
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