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1. Hilfsbuch für den Unterricht in der Deutschen Geschichte - S. 180

1896 - Freiburg im Breisgau [u.a.] : Herder
180 Sechster Zeitraum. Vom Beginn d. Reformation bis zum Westfälischen Friedenfürchtete, und der Markgraf Georg Friedrich von Baden-Durlach, welcher als Mitglied der Union deren Auflösung mißbilligt hatte. Die Führung des ligistifchen Heeres lag in den Händen des erprobten Feldherrn Lilly. Dieser war der Sproß eines wallonischen Adelsgeschlechtes aus der Nähe von Lüttich und wurde von Jesuiten erzogen. Anfangs für den geistlichen Stand bestimmt, wählte er später die kriegerische Laufbahn, lebte aber auch als Soldat so nüchtern und einfach, daß er als ein Mönch im Feld-herrngewände erschien. Im Dienste der Liga half er den Sieg am Weißen Berge erkämpfen. Der Feldzug gegen die Pfalz öffnete ihm die Bahn zu neuen Lorbeeren. Tilly wurde zwar von Mansfeld geschlagen, besiegte aber die beiden andern Gegner so entscheidend, daß Mansfeld nach Holland, Christian nach Niedersachsen abzog. Dann eroberte er die kurpfälzische Hauptstadt Heidelberg (1622). Die dort aufbewahrte kostbare Bücherei schenkte Maximilian dem Papste. Vom Kaiser bekam er zum Lohne dafür, daß er das Haus Habsburg gerettet hatte, die pfälzische Kur (vgl. S. 161). Die eroberte Pfalz behielt Ferdinand vorläufig in seinem Besitz. 1)) £)cv niedersächlisch-dänische Krieg (1623—1629). 1. Tilly siegt bei Stadtlohn über Christian von Braunfchweig. In Niedersachsen suchte Christian von Braunschweig besonders die Bistümer Paderborn und Münster mit Brandschatzungen heim. Er selbst nannte sich auf seinen Münzen „Gottes Freund und der Pfaffen Feind". Beim Volke hieß er der tolle Christian, von dem man noch heute in Westfalen zu erzählen weiß. Gegen ihn rückte Tilly aus der Pfalz herbei. Er schlug ihn vollständig bei Stadtlohn und nötigte ihn, in dem benachbarten Holland Schutz zu suchen (1623). 2. Das Eingreifen Christians Iv. von Dänemark. Wallenstein wird kaiserlicher Oberfeldherr. Die bedrohliche Machtstellung der Liga in Norddeutschland und das Verlangen, die deutschen Bistümer Bremen und Verden für fein Haus zu erwerben, führten den König Christianiv. von Dänemark auf den Kriegsschauplatz. Da kam dem Kaiser, dem die Abhängigkeit von der Liga sehr drückend war, das Anerbieten eines böhmischen Edelmannes sehr gelegen, auf eigene Kosten ein kaiserliches Heer aufzustellen. Es war Albrecht von Wallen st ein. Aus einer protestantischen tschechischen Adelsfamilie entsprossen, trat er in früher Jugend zur katholischen Kirche über, machte große Reisen und widmete sich dann dem Kriegsdienst. Im böhmischen Kriege führte er als Oberst ein wallonisches Kürassierregiment. Nach demselben erwarb er großen Grundbesitz im nordöstlichen Böhmen (um Gitfchin bei Königgrätz), indem er einen beträchtlichen Teil der eingezogenen Güter kaufte oder vom Kaiser geschenkt er-
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