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1. Hilfsbuch für den Unterricht in der Deutschen Geschichte - S. 182

1896 - Freiburg im Breisgau [u.a.] : Herder
182 Sechster Zeitraum. Vom Beginn d. Reformation bis zum Westfälischen Frieden. 5. Das Restitutionsedikt und die Absetzung Wallensteins. Noch vor dem Abschluß des Friedens mit den Dänen erließ Ferdinand Ii. das 1629 Restitutionsedikt (— Rückerstattungsbefehl), wonach alle seit dem Passauer Vertrage (1552) eingezogenen Kirchengüter und Stiftslande, darunter zwei Erzbistümer (Bremen und Magdeburg) und zwölf Bistümer, den Katholiken zurückgegeben werden sollten (1629). Während der Kaiser hierdurch die Protestanten erbitterte, beraubte er sich des Mannes, dessen Hilfe zur Erhaltung der eben errungenen Machtstellung unentbehrlich war. Wall enstein, schon als Emporkömmling von den deutschen Fürsten scheel angesehen, hatte sich durch sein gewalt-thätiges Wesen und die grauenhaften Plünderungen seiner Truppen bei Freund und Feind verhaßt gemacht. Besonders aber hatte sein offenkundiges Streben, die Allgewalt des Kaisers aufzurichten, den Unwillen der Fürsten erregt1. Auf einem Fürsten*age zu Regensburg erschollen daher von allen Seiten Klagen über den kaiserlichen Feldherrn. Hierdurch ließ sich Ferdinand Ii. bestimmen, in die Absetzung Wallen- 1630 steins einzuwilligen. Grollend zog sich dieser auf seine böhmischen Güter zurück; seine Truppen wurden teils entlassen, teils unter den Oberbefehl Tillys gestellt. c) Der schwedische Krieg (1630—1635). 1. Gustav Adolfs Persönlichkeit und Streben. Gustav Adolf war der Enkel des ersten schwedischen Königs Gustav Wasa (S. 158). Als siebzehnjähriger Jüngling bestieg er den Thron (1611), ausgerüstet mit einer umfassenden Sprachenkenntnis und einem außergewöhnlichen Scharfblick für staatliche und namentlich militärische Verhältnisse. Sein Streben war vor allem darauf gerichtet, die Ostsee zu einem schwedischen Binnenmeere zu machen und Schweden zur ersten Macht des Nordens zu erheben. Er führte deshalb Kriege gegen Dänemark, Polen und Rußland. Schon hatte er sein Ziel nahezu erreicht und auch an der deutschen Ostseeküste (in Preußen) festen Fuß gefaßt, als die Machtausbreitung des Kaisers im Norden seine Pläne zu durchkreuzen drohte. 2. Gustav Adolf und die deutschen Fürsten. Tilly erobert Magdeburg. Anlaß zur Einmischung in die deutschen Angelegenheiten bot dem Schwedenkönig unter anderem die Ächtung seiner Verwandten, der Herzoge von Mecklenburg. Gerade in den Tagen, wo man zu Regensburg über die Absetzung Wallensteins unterhandelte, landete er mit einem Heere, dessen Kerntruppen Schweden waren, an der pommerschen Küste. Die Katholiken verspotteten ihn als „Schneekönig". Die protestantischen 1 Man schrieb ihm die Äußerung zu: man brauche keine Fürsten und Kurfürsten mehr; nur einer folle Herr in Deutschland fein.
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