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1. Deutsche Fürsten- und Ländergeschichte, deutsche Reformationsgeschichte - S. 30

1895 - Gera : Hofmann
30 Drittes Buch. I. Abschnitt: Bilder aus der äußeren Geschichte. später verfertigt herausgestellt. Der Vorname Tell oder Teller ist uralten alamannischen Ursprungs und sehr verbreitet gewesen. Die Zusammensetzung „Wilhelm Tell" könnte daher stammen, daß das älteste Tellenlied die Melodie übergeschrieben hatte: „Wilhelmns von Nassaue", und man so beide vereinigte, Melodie und Text. Die „Tellskapelle" bei Bürglen hat ihren Namen von dem dortigen Gelände „ Tettingen", die „Tellsplatte" heißt auch „an der Tellen", denn Telle oder Delle ist stets der Name der dortigen Seebucht gewesen. Die „drei Tellen", welche auf dem „Rütli" mit ihren dreißig Genossen den Schwur leisteten, werden bei den verschiedenen Erwähnungen der Sage verschieden mit Namen genannt, immer aber kehrt die verbreitetste Form wieder, die uralt ist, daß die Drei im hohlen Berge schlafen und zur Zeit der Not zu Tage kommen. Die Geßler sind seit 1250 bekannt als Bauern, später als Ritter im Aargau. Um 1307 gab es keinen mit dem Namen Hermann. Das Schloß Bruneck erwarb erst 1395 ein gewisser Heinrich Geßler, dessen Sohn Hermann es 1415 durch die Schweizer verlor, weil er sich an Friedrich von Österreich („mit der leeren Tasche") angeschlossen hatte und geächtet war. Niemals hat es in Unterwalden einen Vogt Landenberg gegeben. Die Geschichte von der Blendung des alten Melchthal könnte im Zusamenhange damit stehen, daß jener Friedrich von Österreich einen Diener des Hermann Geßler, den Züricher Schlatter, blenden ließ und die Stadt Zürich deshalb viele Jahre lang prozessierte. Zumeist ist der Tyrann Geßler und sein Diener Vögeli nach Karls des Kühnen Landvogt Peter Hagenbach und dessen Kriegshauptmann Vögelin gezeichnet. Die Sage vom Apfelschuß, ursprünglich mythischen Ursprungs, wie alle Schützenfeste zuerst Frühlingsfeste waren, findet sich bei den meisten indogermanischen Völkern und wurde aus der Torosage, wie sie niederdeutsch um 1480, nach dem älteren Saxo Grammaticus erzählt, in Lübeck erschien, zuerst in das „weiße Buch" von Sarnen als Tellssage übertragen. Der wahre Gedenktag der schweizerischen Freiheit bleibt der 15. November 1315. Übergriffe der Waldleute in das Gebiet von Einsiedeln hatten ihnen den Bann zugezogen, und dem kühnen, stolzen Herzog Leopold war dieses eine willkommene Ursache, diese Bauern anzugreifen und „mit seinem Fuße zu zertreten". Graf Otto von Straßberg, der Reichsvogt in Oberhasli, wollte in Unterwalden, der Habsburger mit zwei Zügen in Schwyz einfallen. Er kam aber nur bis in die Nähe des Berges Sattel am Ägerisee. Trotzdem dieses das erste Ritterheer war, welches die Schweizer in ihrem Lande sahen, war ihr Vertrauen so groß, daß sie nicht einmal den Beistand von fünfzig Verwiesenen annahmen, die bei der Gefahr des Vaterlandes, das sie ansgestoßeu, herbei eilten, um ihre Hülfe anzubieten. Da man sie des bestehenden Gesetzes wegen nicht annahm, so lagerten sie sich außerhalb des ihnen verwiesenen Gebietes, um wenigstens dort für die Vernichtung des Feindes zu wirken. Als dieser dicht gedrängt zwischen dem See und der Anhöhe „Morgarten" heranrückte, rollten sie schwere Felsstücke unter die Massen, wodurch dieselben in solche Verwirrung gerieten, daß die nun herbeikommenden Eidgenossen leichte Arbeit fanden. In anderthalb Morgenstunden war einer der glänzendsten Siege errungen, dessen die Geschichte gedenkt. Leopold rettete sich mühsam
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