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1. Deutsche Fürsten- und Ländergeschichte, deutsche Reformationsgeschichte - S. 38

1895 - Gera : Hofmann
38 Drittes Buch. I. Abschnitt: Bilder aus der äußeren Geschichte. gerichts in Schweizer Angelegenheiten nahmen die Eidgenossen für die zu einem Schadenersatz verurteilte Stadt St. Gallen Partei und erstritten 1499 im Bunde mit den Graubündnern gegen Maximilian und den schwäbischen Bund den Abschluß des Friedens zu Basel, durch welchen sie von Reichssteuern und den Entscheidungen des Reichsgerichts für immer losgesprochen wurden. Nur als „Verwandte" des Reiches sollten sie noch gelten, thatsächlich waren sie vollkommen unabhängig. Sie gehörten nicht mehr zu Deutschland, sondern zum Auslande. 3. Kart Iv. von Mhrnen. L. Stacke, Deutsche Geschichte. 1. Band. 5. Aufl. Bielefeld und Leipzig 1892. Unter den späteren deutschen Königen nimmt Karl Iv. eine hervorragendere Stelle ein. Schon zu Lebzeiten seines Vorgängers, Ludwigs von Bayern, war er gewählt worden, und es wäre zum Bürgerkriege gekommen, wäre nicht Ludwig der Bayer plötzlich gestorben. Der Tod Ludwigs des Bayern hatte keineswegs die Anerkennung seines Gegners zur unmittelbaren Folge. Allerdings konnte die bayrische Partei nicht verhindern, daß Karl eine Art von Huldigungsreise durch das Reich machte und auch wirklich von mehreren Reichsstädten, die gern vom päpstlichen Interdikt befreit sein wollten, als rechtmäßiger König anerkannt wurde; dann aber ermannte sie sich und schritt in Oberlahnstein zu einer neuen Königswahl. Indes fand sich unter Karls Gegnern kein einziger, der hochherzig genug gewesen wäre, seine Person und seinen Besitz an die gute Sache zu wagen. Wie in der Zeit der tiefsten Erniedrigung Deutschlands kam man überein, einem fremden Fürsten, dem kriegstüchtigen Eduard Iii. von England die Krone anzubieten. Während man von dieser Seite eine Gesandtschaft nach England fertigte, ließ Karl durch den Markgrafen Wilhelm von Jülich dem König die Annahme jenes Antrages dringend widerraten. Bis die Antwort eintraf, mußten beide Parteien Ruhe halten, und Karl hielt es für geraten, in seinem gesicherten böhmischen Lande die Entscheidung abzuwarten. Er wendete diese Wartezeit, wie man zugeben muß, in vortrefflichster Weise zur Hebung seines Erblandes an. Er gab den Befehl, die Hauptstadt Prag durch umfangreiche Bauten zu erweitern und stiftete am 7. April 1348 auf Grund eines päpstlichen Freiheitsbrieses eine Universität, die erste dieser wichtigen Kulturstätten in Deutschland. Etwas später ordnete er die Erbauung eines neuen königlichen Schlosses an, das an der Berann in einer waldreichen Gegend aufgeführt wurde, den Namen Karlstein empfing und nachmals besonders zur Aufbewahrung der böhmischen Kronschätze und der Kostbarkeiten des Königs diente. Außerdem suchte er die Zahl seiner Anhänger zu vermehren und schloß mit dem österreichischen Herzoge Albrecht, welcher in der Opposition zu dem bayrischen Hause verharrte, ein Freundschafts- und Familienbündnis: seine Tochter Katharina ward mit dem österreichischen Prinzen Rudolf verlobt. Inzwischen war auch die Antwort des englischen Königs eingetroffen.
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