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1. Deutsche Fürsten- und Ländergeschichte, deutsche Reformationsgeschichte - S. 84

1895 - Gera : Hofmann
84 Drittes Buch. I. Abschnitt: Bilder aus der äußeren Geschichte. Lehenshoheit zugleich ein Ausfluß des Prinzips einer starken Reichsgewalt und widersprach damit den Anschauungen der pommerschen und anderen Nachbarfürsten des Kurfürsten. Es kam daher nach der Gefangennahme des Herzogs Johann von Stargard zu einem großen Bunde der „Niederländischen Herren" d. h. des Herzogs von Schwerin, zugleich für den von Stargard, der Herzoge von Braunschweig-Lüneburg, Sachfen-Lauenburg und der bis dahin Friedrich ergebenen Fürsten von Werle. Und indem diese nun sich auf der einen Seite mit Dänemark, auf der andern aber mit Polen, das seinerseits gegen den deutschen Orden und die deutsche Herrschaft in Böhmen vorgegangen war, verbündeten, bedrohte diese skandinavisch-polnische Kombination die Deutschen überhaupt. Trotz mancher Herrentage, die zu schiedlicher Beilegung des Streites abgehalten wurden, wogte der Kampf hin und her. Und wenn auch die Märker den Feinden manchen empfindlichen Schaden zufügten, so schien das Unwetter der Mark selbst um so bedrohlicher zu werden, als der Kurfürst im Dezember 1419 zwar daselbst erschien, aber ohne Aufenthalt sich nach Breslau zu Sigmund begab. Denn hier sollte ein Fürstentag über die Beseitigung der hussitischen Lehre und über die allgemeine Gefahr beschließen, die der Herrschaft Sigmunds und der Deutschen, sowie dem Orden aus dem slawischen Vorgehen drohten. Anfang März 1420 gelang es jedoch dem Kurfürsten, sich von diesem Geschäfte zu befreien, und überraschend schnell traf er nach wenigen Tagen in der Mark ein, erschien an der mecklenburgischen Grenze, nahm die zwei wichtigsten Festungen daselbst, Gorlosen und Dömitz, eilte von da in die Uckermark und gewann nach blutigem Kampfe die Stadt und das Schloß Angermünde. So gewaltig war der Eindruck dieser Siege, daß die Verbündeten sich zum Friedensschluß oder doch mehrjährigem Waffenstillstand bereit erklärten und Verzicht auf jegliche Selbsthilfe und Unterstellung ihrer Ansprüche unter rechtliche Entscheidung versprachen. Verhandlungen mit dem Erzbischof von Magdeburg und seinen Vasallen führten auch an dieser Grenze geordnetere Zustände herbei, und mit den beiden Herzogen von Brauuschweig-Lüneburg kam es durch eine, zwischen diesen und zwei Töchtern des Kurfürsten geschlossene Eheverabredung sogar zu einem dauernden Freundschaftsverhältnis. Und in diesen Kämpfen hatte die Mannschaft, hatte namentlich Kaspar Gans unter den Fahnen des Landesherrn gefochten, für diesen Kampf hatten auch die bedeutendsten Städte der Hansa, hatten Hamburg und Lübeck, in voller Erkenntnis von der Bedeutung einer festen Macht in der Mark für den Handel, sich dem Kurfürsten verbündet. Nunmehr erst konnte die Besitznahme der Mark durch die Hohenzollern, zugleich aber die Neubegründung eines geordneten Staatswesens, einer ihre Aufgabe erfüllenden Obrigkeit und die Herstellung friedlicher Verhältnisse zu den Nachbarfürsten als vollzogene Thatsache gelten. 7. Der deutsche Hrden in Freußen. Ed. Dulle r. Geschichte des deutschen Volkes, bearbeitet von W. Pierson. 1. Band. 7. Aufl. Berlin 1891. Im Laufe des vierzehnten Jahrhunderts hatte die Macht der deutschen Ordensritter in Preußen durch weise, zeitgemäße Verfassung und durch
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