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1. Deutsche Fürsten- und Ländergeschichte, deutsche Reformationsgeschichte - S. 488

1895 - Gera : Hofmann
488 Viertes Buch. Ii. Abschnitt: Bilder aus dem Jahrhundert des großen Krieges. Kaiserlichen die Thore. Zugleich näherte sich auch Pappenheim der kur-sächsischen Grenze. Er hatte in der Zwischenzeit in Nieberfachsen und Westfalen gegen die schwedischen Korps von Kapp, Tott und Baubissin und den Lanbgrasen Wilhelm von Hessen meisterhaft operiert, war dann zum Entsatz des von dem Prinzen von Dramen belagerten Maastricht gezogen, nach dem Fall der Festung an die Weser zurückgekehrt und vereinigte sich jetzt bei Leipzig mit Wallenstein. So zog sich von allen Seiten eine gewaltige Heeresmacht gegen Sachsen zusammen. Es war bringenbe Gefahr, daß der Kurfürst jetzt durch Waffengewalt zum Abfall von Schweden gezwungen würde; ganz Nieberbentschlanb und die Dstseeküste, die Errungenschaft so vieler Anstrengungen war bebroht; der schwebischen Armee selbst konnte der Rückzug verlegt werben. Schon machte sich in Deutschland und bei bett auswärtigen Mächten das Gefühl und die Ahnung geltenb, daß der Stent des Königs im Erbleichen sei. Da gab Gustav Aböls alle anbeten Kriegspläne auf und beschloß mit gesamter Macht dem Feinde in Sachsen entgegenzutreten. An beit Lanbgrafen Wilhelm, an Baubissin, an Herzog Bernharb erging der Befehl, sich bei Erfurt mit der Royalarmee zu vereinigen, währenb Lanbgraf Christian von Birkenfelb die eingenommenen Plätze in Schwaben und an der Donau besetzt halten und das bayerische Heer, das sich von Wallenstein bei seinem sächsischen Zug getrennt hatte, beschäftigen, und der Reichskanzler Dxenstierna als „bevollmächtigter Legat in Dberbeutschlanb" die Verwaltung der eroberten fübwestbeutschen Gebiete führen sollte. Nachbetn diese Anorbnungen getroffen waren, brach Gustav Aböls auf und zog über den Thüringer Walb. Bei Naumburg würde Halt gemacht und ein verschanztes Lager geschlagen, um die Zusammenziehung der Truppen abzuwarten. Der Kurfürst von Sachsen zeigte auch in dieser entscheibenben Lage die Unschlüssigkeit und Unzuverlässigkeit, die ihm von Anfang an eigen gewesen. Währenb sein Heer unter Arnim von Sachsen stanb ttttb durch allerlei Bebenken und Ausflüchte die Bereinigung mit den Schweden verzögerte, focht Gustav Aböls allein bett Kampf aus. Noch ehe feine Truppen sich vollftänbig gesammelt hatten, brach der König von Naumburg auf, als er erfuhr, daß die Watlenftein’fche Armee im Anmarsch nach den Gegenbett Merseburg und Lützen sei. Hier, bei Lützen, „auf der großen Walstatt der Völkerschlachten alter und neuer Zeit", kam es an einem nebeligen Novembermorgen zum entscheibenben Zusammentreffen, zu einem von der Frühe bis zum Abenbbunkel währenben gewaltigen Ringen, wie es die Kriegsgeschichte selten zu verzeichnen hat. Am heißesten entbrannte der Kamps auf dem schwebischen rechten Flügel, wo der König selbst befehligte. Der tapfere Pappenheim, der mit der Kavallerie soeben von Halle fommenb, die schwebischen Regimenter zu burchbrechen suchte, würde löblich verwunbet vom Schlachtfelb getragen; auch Dctavio Piccolimini, der an biefem Tage Ausgezeichnetes leistete, würde mehrfach verwunbet. Als Gustav Aböls selbst ein neues Regiment ins Treffen führte, erhob sich ein entsetzliches Hanb-gentenge, und der König sank, zum Tode getroffen, vom Pferbe. Der Fall des Führers entflammte bett Kampfesmut der Schweden von neuem, unter Herzog Bernharb und dem General Kniphausen setzten sie die Schlacht fort,
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